Detailergebnis zu DOK-Nr. 32145
Zur Bedeutung raumordnungspolitischer Ziele im nationalen Verkehrskonzept Österreichs
Autoren |
D. Bökemann |
---|---|
Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Verkehrsannalen 29 (1983) Nr. 3, S. 10-18, 3 B, 1 Q
Verkehrs- und Raumordnungspolitik stehen nicht in einem Konkurrenz-, sondern in einem wechselseitigen Ziel-Mittel-Verhältnis zueinander, weil für die Verkehrspolitik individuelle Verkehrsbedürfnis und für die Raumordnungspolitik individuell nachgefragte Standortqualitäten als Gestaltungskritericn gelten. Die Ausführungen sollen als Plädoyer dafür gelten, die Verkehrs- und Raumordnungspolitik in Österreich stärker als bisher aufeinander zu beziehen und abzustimmen. Dabei soll davon ausgegangen werden, daß bei diesen Abstimmungen weniger ein Kompromiß entgegengerichteter politischer Ziele erforderlich ist, als daß vielmehr bei Maßnahmen zum Ausbau (Abbau) der Verkehrs(sub-)systeme neben der Auf- und Abwertung einzelner Standorte auch die verteilungs- und wachstumspolitischen Wirkungen angemessen politisiert werden. Der Beitrag behandelt folgende Fragen: Wie bestimmen Verkehrssysteme Standortqualitäten, Standortgunst und Regionalentwicklung und wie können raumordnungspolitische Ziele den Ausbau des Verkehrssystems steuern? Die realen Verhältnisse sind nicht ganz so einfach wie die theoretisch dargestellten Wechselbeziehungen. Der tatsächliche Zusammenhang zwischen dem Verkehrssystem und der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung eines Gebietes macht es erforderlich, daß die einzelnen verkehrspolitischen Maßnahmen nicht allein aus einem existenten Verkehrsbedürfnis abgeleitet werden, sondern daß sie zusätzlich - antizipierend - die regionalstrukturellen Effekte berücksichtigen.