Detailergebnis zu DOK-Nr. 32179
Dimensionierung der als Verstärkung verwendeten Geotextilien (Orig. franz.: Dimensionnement des géotextiles utilisés comme armatures)
Autoren |
P.L. Bordeau |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Straße und Verkehr 70 (1984) Nr. 6, S. 215-221, 13 B, 34 Q
Seit geraumer Zeit werden Geotextilien immer mehr zur Verbesserung von zu belastenden Böden und Erdbauten verwendet. Dieser Baustoff wirkt auf 4fache Weise: Dränieren, Filtrieren, Trennen von Schichten und mechanisches Verstärken. Nach einer tabellarischen Literaturauswertung über theoretische Modelle zum mechanischen Zusammenwirken des Boden-Geotextil-Systems, bei der die Böden nach den Eigenschaften elastisch, elastoplastisch und plastisch gegliedert und die Anwendungsbereiche (Fahrbahnbefestigungen, Gewölbeabfangungen im Tunnelbau, Dämme, Talsperren, Flachgründungen) angegeben werden, behandelt der Autor die Dimensionierungsmöglichkeiten und bringt als Beispiel die Verstärkung eines an der Oberfläche belasteten zweischichtigen Bodens; dabei geht er auf den Mechanismus der Verstärkungsmembran und deren Spannungszustände unter Vertikalbelastung der Oberfläche ein. Eine mathematische Beschreibung des Problems eines in der Zwischenfläche verstärkten Zweischichtensystems ist auch Diskussionsgegenstand der 2. Internationalen Konferenz der Geotextilien 1982 gewesen. Das mathematische Modell basiert auf bestimmten Hypothesen (zweidimensionale Geometrie der Verformungen, linien- oder punktförmige Vertikalbelastung, statisches Gleichgewicht, linear-elastisches Verhalten des Geotextils, Lastausbreitung nach der Theorie der Spannungsverteilung von Harr, Verdichtbarkeit des Untergrundes nach dem Winkler-Modell, Reibung zwischen Boden und Geotextil als starr-plastisches Zweischichtensystem folgt den Kriterien des Gesetzes von Mohr-Coulomb) und wird im einzelnen mit zahlreichen Bildern dargestellt. Eine umfangreiche Bibliographie ist dem Aufsatz beigefügt.