Detailergebnis zu DOK-Nr. 32272
Auswirkungen des Ausbaus der österreichischen Bundesstraßen auf den Energieverzehr
Autoren |
J.R. Dorfwirth M. Herry |
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Sachgebiete |
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) Nr. 229, 1982, 82 S., zahlr. B, T, 13 Q
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, eine Antwort auf die Frage zu geben inwieweit sich die Ausbau- und Neubaumaßnahmen der österreichischen Bundesstraßen auf den Energieverbrauch des Kraftfahrzeugverkehrs global und im einzelnen auswirken. Dabei werden die sich überlappenden und zum Teil einander entgegenwirkenden Veränderungen der Straßen- und Verkehrsverhältnisse auf das Geschwindigkeitsverhalten und den Kraftstoffverbrauch detailliert untersucht. Die Berechnungen basieren auf der im Heft 151 der Schriftenreihe "Straßenforschung" (Dorfwirth, J. R.; Herry, M.: Nutzen-Kosten-Untersuchung im Straßenbau. Berechnung des Mengengerüstes von Straßennetzen, Wien 1979) dargelegten Methodik, wobei neuere Daten und Erkenntnisse Eingang gefunden haben. Sie umfassen u. a. die Ermittlung von stündlichen Verkehrsstärken, Verkehrsgeschwindigkeiten und Kraftstoffverbräuchen zu den einzelnen Systemzuständen und Fahrzeugarten für jeden verkehrswirksamen Bauabschnitt des Bundesstraßennetzes. Aus der Kombination der Straßennetze und der Verkehrsmengen zu verschiedenen Zeitpunkten ergeben sich die vier in die Berechnung einbezogenen Systemzustände: - Systemzustand z00: Analyseverkehr auf dem Analysenetz - Systemzustand z11: Prognoseverkehr auf dem Prognosenetz - Systemzustand z10: Prognoseverkehr auf dem Analysenetz - Systemzustand z01; Analyseverkehr auf dem Prognosenetz. Der Kraftstoffverbrauch wurde abschnittsbezogen für die Fahrzeugarten Pkw und Lkw für diese vier Systemzustände der österreichischen Bundesstraßen berechnet, daraus folgt die abschnittsbezogene Kraftstoffeinsparung. Voraussetzung für die Ermittlung des Kraftstoffverbrauches ist eine Berechnung der Reisezeiten. Kraftstoffverbrauch und Reisezeit werden unter Berücksichtigung der abschnittsbezogenen Verkehrsdauerliniencharakteristik und dem daraus abgeleiteten Einfluß auf den Verkehrsablauf ermittelt. Die folgenden Zahlen ergeben sich aus einer globalen Betrachtung der im Bundesstraßennetz durchgeführten Simulation des Kraftstoffverbrauches in den Systemzuständen z10 und z11. Die Kraftstoffersparnis liegt in der Differenz dieser beiden Größen. Durch den laufenden und geplanten Ausbau der Bundesstraßen ist im Jahre 1990 eine Kraftstoffeinsparung von 235 000 t zu erwarten, das entspricht bei heutigen Importpreisen (4 682 öS/t) einem Betrag von 1,1 Mrd. öS, der in die Handelsbilanz eingeht. Entsprechend der Verkehrsfreigabe von Bauabschnitten wächst die jährliche Einsparung von Null im Jahre 1980 bis zu obigem Wert an, nach 1990 ist eine Kraftstoffeinsparung von mindestens gleicher Größe zu erwarten. Im österreichischen Durchschnitt über alle Bundesstraßen bringt dieser Ausbau eine Reduktion des Kraftstoffverbrauches der Pkw von 10,8 l/100 km auf 9,8 l/100 km, beim Lkw von 26,2 l/100 km auf 23,2 l/100 km. Das entspricht beim Pkw-Verkehr im Bundesstraßennetz einer Einsparung von 9,0 %, beim Lkw- Verkehr von 11,3 %.