Detailergebnis zu DOK-Nr. 32280
Substitution von Natursand durch Kalkbrechsand in Mineralgemischen aus Kalkstein
Autoren |
K. Schellenberg |
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Sachgebiete |
8.2 Schottertragschichten |
Naturstein-Industrie 20 (1984) Nr. 4, S. 8-20, 11 B, 11 T, 2 Q
Die Arbeit berichtet über umfangreiche Versuche, den in Baden-Württemberg zur Verwendung in Schotter-Splitt-Sand-Gemischen aus Kalkstein als Frostschutzschicht und für ungebundene Tragschichten im Straßenbau vorgeschriebenen Natursandanteil durch Kalksteinbrechsand zu substituieren. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, daß mit einem "guten" Natursand ein Kalkbrechsand mit einem hohen Anteil an Korn < 0,063 mm deutlich verbessert wird. Das in Baden-Württemberg vorgeschriebene Verhaltnis von 70 : 30 Natursand : Brechsand ist dann zweckmäßig. Die Anteile unter 0,063 mm in den Natursanden wirken sich wesentlich ungünstiger auf das Quellverhalten, die Wasseraufnahme, Wasserabgabe und die Standfestigkeit aus als die Anteile unter 0,063 mm bei den Kalkbrechsanden. Jurakalk- und Muschelkalkbrechsande, die entsprechend aufbereitet wurden, begrenzte Mengen an Feinanteilen mit einem möglichst hohen Kalziumkarbonatanteil aufweisen, liegen auf dem Niveau guter Natursande. Sie sind für die Herstellung von Schotter-Splitt-Sandgemischen sehr gut geeignet, weil sie ein relativ hohes kapillares Wasseraufsaugvermögen besitzen, das Wasser bei entsprechenden klimatischen Bedingungen schnell wieder abgeben und auch unter dynamischer Belastung nicht an Standfestigkeit verlieren. Detaillierte Untersuchungen sowohl der Kalkbrechsande als auch Natursande sind unerläßlich, um Fehlschläge zu vermeiden. Aus den durchgeführten Untersuchungen können Beurteilungskriterien für das Verhalten der Sande in eingebauten Schotter-Splitt-Sandgemischen abgeleitet werden. Nach den bisherigen Erfahrungen sind unterschiedliche Beurteilungskriterien festzulegen, je nachdem, ob die Mineralstoffe unmittelbar im Herstellerwerk oder im eingebauten Zustand entnommen wurden.