Detailergebnis zu DOK-Nr. 32314
Verkehrswesen in China - eine real existierende Alternative
Autoren |
W. Durth |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Straße und Autobahn 35 (1984) Nr. 8, S. 313-321, 25 B, 3 T, 10 Q
In China mit über 1 Mrd. Einwohnern ist die Siedlungsstruktur so gestaltet, daß Wohnungen in enger Nachbarschaft zum Arbeitsplatz zugeteilt werden. Der Verkehr zwischen Wohnung und Arbeitsplatz ist minimal. Private Haushalte besitzen kein Auto. Der Gütertransport wird zu 60 % auf der Eisenbahn bewältigt. Die Binnenschiffahrt ist seit alter Zeit leistungsfähig. Straßenbau hat keinen Vorrang obwohl die Hälfte aller Dörfer und ein Siebentel der Großgemeinden keinen Anschluß an Überlandstraßen haben. Für den Verkehr ist die Vielfalt der Fahrzeuge und die starke Verkehrsmischung kennzeichnend. Die Fahrbahnen sind sehr breit. Der Verkehr regelt sich durch Blicke und Klingel. Markierungen auf Knotenpunkten und Beschilderung fehlen. Abschnittsweise wird auf Schildern die Geschwindigkeit vorgeschrieben. Die Straßenunterhaltung ist gut organisiert. Die Strassenmeistereien haben einen technischen und einen politischen Leiter. Sie bieten reiche Gelegenheit für Handarbeit. Das ideologische Regierungskonzept ist nach der Periode der Kulturrevolution von 1966 bis 1976 übergegangen in sozialen Aufbau. Die Menschen werden satt und sehen von Jahr zu Jahr, daß es ihnen durch Wachstum von Industrie und Gewerbe besser geht. In den Schlußfolgerungen wird festgestellt, daß das Verkehrswesen der Volksrepublik mit seinem Schwerpunkt Eisenbahn und fehlender Pkw für Private keine Alternative für die Lösung europäischer Verkehrsprobleme ist.