Detailergebnis zu DOK-Nr. 32338
Morgendliche Verkehrsspitzen beim Verkehrs- und Tarifbund Stuttgart (VVS)
Autoren |
W. Brög E. Erl W. Wörner |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 37 (1984) Nr. 3, S. 87-92, 3 B, 8 Q
Durch die zeitliche Konzentration des Arbeits- sowie des Ausbildungsbeginns entstehen am Morgen und am Spätnachmittag Verkehrsspitzen, die den ÖPNV bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit beanspruchen. Als Abhilfemaßnahmen werden seit langem Entzerrungen von Arbeits- und Unterrichtszeiten vorgeschlagen. Um einen maßnahmenrelevanten Überblick über das Problem der Verkehrsspitzen im Bedienungsgebiet des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS) zu schaffen und insbesondere auch den sozialen Kontext der ÖV-Kunden einzubeziehen, wurde auf der Grundlage von Verkehrsstrukturdaten eine sozialwissenschaftliche Untersuchung durchgeführt. Das Untersuchungsergebnis hat die vermutete Komplexität des Problems der Entzerrung der Verkehrsspitzen bestätigt und gezeigt, daß allgemeingültige erfolgversprechende Lösungsansätze selten sind. Die wohl schwerwiegendste Erkenntnis ist, daß selbst eine völlig freie Wahl des Arbeitsbeginns und des Schulanfangs nur einen begrenzten Erfolg erwarten lassen. Zwei Gruppen von Fahrgästen haben sich herauskristallisiert, die gezielt auf die Problematik der Verkehrsspitzenbewältigung angesprochen und dahingehend beeinflußt werden sollen, ihre bisherigen Verhaltensweisen zu überprüfen und ggf. im für die Verkehrsbetriebe positiven Sinne zu verändern. Zum einen sind dies die knapp 10 % Fahrgäste, die den generellen Handlungsspielraum haben, von den öffentlichen Verkehrsmitteln abzuwandern, und zum anderen die Gruppe (ca. 16 %), die bereits heute zeitflexibel ist.