Detailergebnis zu DOK-Nr. 32422
Versuchsstrecke aus aufbereitetem, angefeuchtetem Kiessand mit bituminöser Decksicht im Departement Haut-Rhin. Anwendung des Einsenkungsmeßgerätes mit Fallgewicht (Orig. franz.: Structure expérimentale de chaussée, GRH + enrobé. Utilisation du déflectometre à boulet)
Autoren |
J. Oudron A. Ferraro Maia |
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Sachgebiete |
14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
Revue Générale des Routes et des Aérodromes Nr. 612, 1984, S. 70-76, 9 B, 5 T, 6 Q
Es wird über einen größeren Einsatz des in Frankreich verwendeten Meßgerätes für die Einsenkung mit Fallgewicht zur Erfassung des Fahrbahnzustandes auf größerer Länge berichtet. Auf der A 35 bei Colmar war die Tragschicht aus gesiebtem und wieder zusammengesetztem Kiessand während der ersten Monate nur mit einer 9 cm dicken Asphaltbetonschicht abgedeckt und danach mit einer gleichen ebenfalls 9 cm dicken Schicht versehen worden. Messungen der Einsenkung nach der 1. Schicht sowie vor und nach der 2. Schicht wurden vorgenommen und nach einem von der Französischen Shell vorgeschlagenen Rechenverfahren ausgewertet, wobei die zu erwartende gesamte und restliche Nutzungsdauer, sowie die theoretisch erforderliche Dicke der Verstärkung, bei der vorliegenden Verkehrsprognose rechnerisch ermittelt wurden. Das Gerät mißt mit Meßfühlern bei der Beanspruchung durch das fallende Gewicht an 3 Stellen (unter dem Gewicht und in Abständen von 0,50 und 0,80 m) die Verformung, woraus sich die Einsenkungskurve elektronisch ausgewertet ergibt. Zur weiteren Auswertung werden unter Annahme der Decke als 3-Schichten-System für zahlreiche Kombinationen verschiedener Dicken und Elastizitätsmoduln die theoretischen Einsenkungen berechnet und dann die gemessenen Kurven mit den errechneten verglichen. Durch Iteration ergibt sich die der Wirklichkeit am nächsten kommende Deckenstruktur und deren theoretische Einsenkung. Als unzureichend werden die Abschnitte angesehen, die die 85 %-Grenze der Einsenkungen überschreiten. Das Ergebnis der Messungen zeigte, daß sich die Kiessandschicht vor dem Aufbringen der 2. Decke verdichtet hatte, da die Einsenkungen um 15 % geringer waren. Die 2. Decke ergab erneut eine Verringerung der Einsenkungen um 20 %.