Detailergebnis zu DOK-Nr. 32531
Gummielastische Zementdünnbeschichtung bei Tausalzschäden
Autoren |
M. Schmidt F. Howanietz O. Hinterhofer |
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Sachgebiete |
12.2 Betonstraßen |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 247, 1984, 76 S., zahlr. B, T, 18 Q,
Durch Umwelteinflüsse und durch die Tausalzstreuung bei der Eisfreimachung von Fahrbahnen kommt es immer wieder zu Schäden des Betons. Die bisher vorhandenen Systeme zur Verhinderung und Reparatur dieser Schäden haben nur teilweise Erfolg gebracht. In diesem Forschungsvorhaben wurde untersucht, inwieweit Beschichtungssysteme aus einer Kombination von Kunststoff und Zement einen dauerhaften Schutz bieten können. Dazu wurden in umfangreichen Voruntersuchungen die Anzahl der in Frage kommenden Kunststoffkomponenten entscheidend reduziert. Dabei wurden sowohl die Gruppe der Kunststoffdispersionen als auch geeignete Reaktionsharze ins Auge gefaßt. Die Zuschläge bzw. ihr Größtkorn wurden den zu erwartenden Beschichtungsdicken angepaßt. Bei den Untersuchungen waren vor allem die erzielbaren Materialeigenschaften von Interesse. Da die Applikation auf der Baustelle eine große Rolle in der Preiskalkulation spielt, wurde hier besonders auf die Eigenschaften der Materialien im verarbeitbaren Zustand geachtet. Dazu wurden Zusätze wie Fließmittel, Entschäumer, Thixotropiermittel usw. beigegeben. Für die Funktionstüchtigkeit der Beschichtungssysteme waren die Feststoffeigenschaften wesentlich, deren Bestimmung den größten Teil des Vorhabens in Anspruch nahm. Besonderes Augenmerk galt hier den Verformungseigenschaften, auch bei tiefen Temperaturen, der Wasserdampfdiffusion, der Zugfestigkeit und dem linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Darüber hinaus wurden Zug- Zeitstandsversuche und Versuche mit künstlicher Alterung unternommen. Um eine Orientierung bzw. um Größenordnungen für die zu erwartenden Spannungen bei gewissen Belastungen in den Beschichtungssystemen zu erhalten, wurden Berechnungen mit Hilfe eines Computerprogrammes auf Basis der finiten Elemente durchgeführt. Dabei wurden Parameter wie Elastizitätsmodul und Beschichtungslänge variiert. Dadurch war es möglich, Materialien nach ihren Feststoffeigenschaften zu wählen, die eine gewisse Sicherheit gegenüber dem Versagen besitzen. Zur Bestätigung der Laboruntersuchungen wurden parallel Applikationsversuche unternommen. Mit den am besten geeigneten Materialien wurden zuletzt große Versuchsflächen im Bereich von Brücken angelegt, die laufend auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Diese Untersuchungen wurden grundsätzlich für Betonbeschichtungen ohne Belastung durch Verkehr durchgeführt. Die Eignung der entwickelten Systeme als Straßenbelag kann zwar unter gewissen Bedingungen erwartet werden. Es müssen noch großflächige Versuchsstrecken angelegt und über einen längeren Zeitraum beobachtet werden.