Detailergebnis zu DOK-Nr. 32544
Verkehrswege für den Verkehr von morgen
Autoren |
W. Leutzbach |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Straße und Autobahn 35 (1984) Nr. 12, S. 485-488, 8 B, 7 Q
Die Bundesrepublik besitzt in allen Verkehrsbereichen ein sehr dichtes Netz. Das Netto-Anlage- Vermögen wird für das Straßennetz auf 222 Mrd. DM, für das Schienennetz auf 50 Mrd. DM und für das Binnenwassernetz auf 19 Mrd. DM in Preisen 1976 geschätzt. Das gesamte Straßennetz wurde von 1951-1983 um 134.400 km ausgebaut, wobei der Hauptanteil bei den Gemeindestraßen liegt. Das Schienennetz der S-Bahnen wuchs um 200 km, das Neubaunetz der Bundesbahn weist 12 km auf. Die explosive Entwicklung im Straßenwesen wird durch weitere Daten über zugelassene Fahrzeuge, das Verkehrsaufkommen im Pkw-Verkehr, die Verkehrsleistungen gegenüber dem öffentlichen Personennahverkehr und Bahnverkehr belegt. Für diese Entwicklung gibt es vielschichtige Erklärungen. Entscheidend für den weiteren Verkehrswegeplan ist die Entwicklung des Personen- und Güterverkehrs. Der Kfz- und besonders der Pkw-Bestand werden weiter wachsen. Eine Verschiebung des modal split zum Individualverkehr ist wahrscheinlich. Die Konsequenzen für die drei Verkehrsträger sind: das Straßennetz bedarf der Ergänzung, das Schienennetz bedarf der Modernisierung, das Binnenwasserstraßennetz bedarf der Substanz-Erhaltung. Der Bundesverkehrswegeplan in seiner gegenwärtigen Form trägt dem im wesentlichen Rechnung. Die Frage, bei welcher Zielsetzung das Verkehrsnetz als gesättigt anzusehen ist, hat rein akademischen Charakter, da die durchführbare Planung von der Finanzlage abhängt. Bei einem geschätzten Investitionsbedarf von 240 Mrd. DM bis 1990 müßten die Haushaltsmittel jährlich um 15 % erhöht werden. Der Ansicht, daß es sinnlos ist, den Straßenbau weiter zu finanzieren, ist entgegenzustellen, daß bis heute keine Indizien zu erkennen sind, daß die Bedeutung der Straße in diesem Gesamtverkehrssystem sinken wird.