Detailergebnis zu DOK-Nr. 32593
Zusammenhänge zwischen der erwünschten Genauigkeit von Verkehrsuntersuchungen und der Einteilung des Untersuchungsgebietes bei großräumigen Verkehrsuntersuchungen
Autoren |
G. Steierwald G. Heinz |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 323, 1981, S. 77-120
Bei Verkehrsumlegungen ist die Einteilung des Untersuchungsgebietes in Verkehrsbezirke für die Genauigkeit der Umlegungsergebnisse in zweifacher Hinsicht von Bedeutung. Zum einen nimmt mit zunehmender Größe der Bezirke die Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Quell- und Zielpunkten des Verkehrs und dem gewählten Einspeisungspunkt zu, zum andern wird bei der Umlegung der Binnenverkehr nicht berücksichtigt, so daß mit zunehmender Bezirksgröße ein steigender Anteil des Gesamtverkehrs nicht erfaßt wird. Im vorliegenden Forschungsvorhaben wird versucht, Aussagen über eine sinnvolle Größe der Verkehrsbezirke bei großräumigen Untersuchungen abzuleiten, unter Berücksichtigung der Genauigkeit der Umlegungsergebnisse. Für die notwendigen Verkehrsumlegungen stehen die Daten des "Regionalverkehrsplans Großraum Stuttgart" zur Verfügung. Von den 12 Kreisen des RVP- Gebiets wird der Landkreis Waiblingen als Testgebiet ausgewählt. Die hierarchische Verkehrsbezirkseinteilung unterscheidet zwischen Verkehrsbezirken 4., 3., 2. und 1. Ordnung, wobei ein Bezirk höherer Ordnung sich aus mehreren kleineren Bezirken zusammensetzt. Für alle Verkehrsbezirksstufen wird ein konstantes Straßennetz verwendet, das im wesentlichen dem sogenannten "Schwarzen Netz" des Regionalverkehrsplans entspricht und in seiner Struktur bereits der feinsten Verkehrsbezirkseinteilung genügt. Mit den Analyseverkehrsmengen des Regionalverkehrsplans werden Umlegungen für die Verkehrsbezirksstufen 4, 3 und 2 durchgeführt. Zur Bewertung der Umlegungsergebnisse werden die errechneten Belastungen mit den Ergebnissen einer Reihe von Zählstellen verglichen. Außerdem werden die Ergebnisse der feinsten Verkehrsbezirkseinteilung (4. Ordnung) als Vergleichsbasis herangezogen. Alle Umlegungen für das Testgebiet werden parallel mit einem Bestweg-Verfahren und einem Zwei-Beste- Wege-Verfahren durchgeführt. Zusätzlich zum konkreten Fall des Landkreises Waiblingen wird ein fiktiver Fall untersucht, für den Straßennetz, Verkehrsbezirkseinteilung und Verkehrsmengen anhand von Modellen erzeugt werden. Bei dem Vergleich der Umlegungsergebnisse des konkreten Falls mit den Zählwerten liegen die Abweichungen für die Ergebnisse der 3. Ordnung nur geringfügig über den Werten für die 4. Ordnung, während sich für die 2. Ordnung sehr viel größere Differenzen ergeben. Einzelne Kennwerte zeigen sogar für die Ergebnisse der 3. Ordnung geringere Abweichungen als für die 4. Ordnung. Dies wird durch den Vergleich der Umlegungsergebnisse für die 3. und 2. Ordnung mit den Belastungen für die 4. Ordnung eindeutig bestätigt. Auch die Ergebnisse des fiktiven Falls ergeben annähernd das gleiche Bild. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse lassen sich für die Verkehrsbezirkseinteilung bei großräumigen Untersuchungen die folgenden Empfehlungen ableiten: - Generell sollte jeder Gemeinde ein Verkehrsbezirk zugeordnet werden. - Größere Gemeinden - etwa ab 5000-6000 Einwohner - sollten weiter unterteilt werden. - Bei der Unterhaltung von größeren Gemeinden können die Mittelwerte für die Verkehrsbezirke 3. Ordnung in den größten Gemeinden des Landkreises Waiblingen als Orientierungshilfe dienen: Fläche: 360 ha, Einwohner: 5100, Arbeitsplätze: 3100. Da bei der Berechnung dieser Werte auch die Daten von einigen extrem großen Verkehrsbezirken eingegangen sind, sollten sie eher als obere Grenze denn als Mittelwert der Verkehrsbezirksgröße angesehen werden.