Detailergebnis zu DOK-Nr. 32631
Einfluß des Seitenwindes auf das Geschwindigkeitsverhalten und das Unfallgeschehen im Straßenverkehr
Autoren |
J. Mitsch |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch) |
Mitteilungen des Institutes für Geotechnik und Verkehrswesen (Universität für Bodenkultur, Wien) Reihe Verkehrswesen H. 10, 1984, 201 S., zahlr. B, T, Q
Der Zusammenhang zwischen Seitenwindgeschwindigkeiten, Fahrverhalten der Kraftfahrer und Unfallhäufigkeiten wurde auf einer 42 km langen Autobahnstrecke, die im wesentlichen senkrecht zur Hauptwindrichtung verläuft, eingehend untersucht und ermittelt, wie sich der Kraftfahrer den gegebenen Seitenwindverhältnissen im Geschwindigkeitsverhalten anpaßt, und wie sich der Seitenwind auf das Unfallgeschehen auswirkt. Mit zunehmender Seitenwindgeschwindigkeit verringert der Kraftfahrer die Fahrgeschwindigkeit. Dies ist besonders dort der Fall, wo windschattenerzeugende Hindernisse Seitenwindgeschwindigkeitsänderungen (böige Seitenwindstöße) verursachen. Jedoch zeigt sich das Geschwindigkeitsverhalten der Kraftfahrer bei Regen und Seitenwind als den herrschenden Verhältnissen nicht angepaßt. Zwar wird die Geschwindigkeit bei nasser Fahrbahn reduziert, die Seitenwindeinwirkung beeinflußt jedoch nicht zusätzlich das Geschwindigkeitsverhalten des Kraftfahrers. Auf trockener Fahrbahn ist das Geschwindigkeitsverhalten den Windverhältnissen angepaßt und deshalb der Seitenwind ohne Einfluß auf das Unfallgeschehen. Bei Verschlechterung der Fahrbahnverhältnisse (naß oder glatt) ist die relative Unfallhäufigkeit bei höheren Windgeschwindigkeiten größer als die relative Windhäufigkeit, das Unfallrisiko steigt. Die Unfälle konzentrieren sich im Bereich der Überführungen von Straßen und Wegen über die Autobahn wegen der dort auftretenden sehr schnellen und sehr starken Windgeschwindigkeitsänderungen. Durch bauliche Gestaltung und Windschutzmaßnahmen, wie Bepflanzung der Fahrbahnränder im Bereich von Überführungen, sowie durch gezielte Information der Kraftfahrer kann eine Verringerung des Unfallrisikos an diesen Stellen erreicht werden.