Detailergebnis zu DOK-Nr. 32639
Verkehrsablauf und Verkehrssicherheit im "Weißen Netz"
Autoren |
H. Hanke S. Giesa W. Durth |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Straße und Autobahn 36 (1985) Nr. 2, S. 68-75, 11 B, 3 T, 3 Q
Die Entwicklung des Winterdienstes seit der Zeit, als die Landstraßen wochenlang unter Eis lagen, bis zur Erfüllung der Forderung des heutigen Kfz-Verkehrs von möglichst unbehinderter Fahrt, sowie die jetzige Praxis mit Berücksichtigung des Umweltschutzes werden dargelegt. Um die Verwendung schädlicher Tausalze einzuschränken, wurde in Hessen auf ausgewählten Straßen mit niedriger Verkehrsbedeutung im Winter auf Streusalz verzichtet (weißes Netz). Aus Versuchen ergab sich, daß dies vertretbar war auf Straßen mit weniger als 2000 Kfz/h, und wenn keine Buslinien und Schulbusse und Steigungen über 8 % vorhanden waren. Gestreute Umleitungsstrecken wurden eingerichtet. Diese Bedingungen erfüllten 340 km entsprechend 2,1 % des Straßennetzes. Auf ausgewählten Strecken dieses Netzes wurden Geschwindigkeiten, Verkehrsmengen und Straßenzustand registriert. Die Straßennutzerkosten gestreuter und nicht gestreuter Strecken wurden verglichen. Der Unterschied ist gering. Vorsichtige Fahrer benutzen die ausgewiesenen Umleitungen an Stelle des weißen Netzes. Das Fahrverhalten der Fahrer auf den Strecken ohne Tausalz läßt auf die Aufnahme eines höheren Risikos schließen, obwohl dies durch Unfälle nicht nachweisbar ist. Die Verkehrssicherheit bei Fahrbahnglätte ist wahrscheinlich auf Straßen ohne Tausalz relativ niedriger als bei anderen Straßen.