Detailergebnis zu DOK-Nr. 32641
Probleme in der geotechnischen Beurteilung tropischer Böden
Autoren |
W. Arnold |
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Sachgebiete |
7.0 Allgemeines, Klassifikation 17.0 Allgemeines |
Straße und Verkehr 70 (1984) H. 10, S. 349-354, 7 B, 4 Q
Die Bodenklassifikation für die Böden in den nichttropischen Klimazonen erfolgt mit Kenngrößen aus der Korngrößenverteilung und den Atterberg'schen Grenzen. Mit den Kenngrößen sind allgemeine Aussagen über die Tragfähigkeit, Frostempfindlichkeit, Verdichtungsfähigkeit usw. der Böden innerhalb der einzelnen Bodengruppen möglich. Die Übertragung einer solchen für nichttropische Böden gültigen Klassifikation versagt für tropische Böden weitgehend. Im Gegensatz zur Bodenbildung in den nichttropischen Regionen, die durch Erosion, Transport, Kornzertrümmerung und Sedimentation gekennzeichnet ist, entstehen die tropischen Böden durch Kornzerkleinerung auf der einen Seite und Kornwachstum auf der anderen mit chemischem Herauslösen einzelner Mineralien (Saprolite- Bildung) und anschließender Ausfällung der gelösten Ionen (Laterisierung). Diese Vorgänge verändern Böden manchmal innerhalb weniger Jahre vollständig. Die Strukturumbildungs-bzw. Laterisierungsvorgänge können mit chemischen oder mikroskokisch-mineralogischen Untersuchungen gut geschrieben werden. Das gibt jedoch keine bodenmechanische Zuordnung und diese Versuche eignen sich nicht als Routineprüfungen. Hierfür könnten eventuell die Bestimmung der Korndichte, der Porengrößenverteilung sowie des Quell- und Schrumpfverhaltens in Frage kommen. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen jedenfalls deutliche Unterschiede für verschiedene Bodentypen, wobei die einzelnen Bodentypen sich bautechnisch ähnlich verhalten. Für die Festlegung von Korngrößen für eine Klassifikation tropischer Böden sind jedoch noch weitere Untersuchungen erforderlich.