Detailergebnis zu DOK-Nr. 32775
Die Anruf-Sammeltaxen sind aus dem Versuchsstadium heraus
Autoren |
J. Fiedler |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 37 (1984) Nr. 6, S. 215-220, 2 B, 4 Q
Seit November 1982 sind in Kaufungen bei Kassel Anruf-Sammeltaxen im Einsatz. Die in sie gesetzten Erwartungen als ÖPNV-Betriebsform für schwache, unregelmäßig auftretende Verkehrsnachfrage wurden bisher voll erfüllt. Die Sammeltaxen verkehren in Kaufungen zwischen 3 Ortsteilen, in denen es insgesamt 10 ausgewiesene Zusteigebereiche (ca. 100 m lange Straßenabschnitte mit Markierungen an Lichtmasten) gibt, und der Straßenbahn- Endhaltestelle Kassel-Lindenberg. Die Fahrgäste werden von den Zusteigebereichen zu bestimmten, in Fahrplänen bekanntgemachten Circa-Abfahrtszeiten abgeholt, wenn sie ihren Fahrtwunsch rechtzeitig telefonisch bei der Zentrale des Betreibers angemeldet haben. In umgekehrter Fahrtrichtung erfolgt die Anmeldung eines Fahrwunsches beim Straßenbahnfahrer, der ihn an die Leitstelle weitergibt, die ihrerseits dann eine Sammeltaxe an die Endhaltestelle beordert. Der Sammeltaxen-Verkehr, dessen Betriebsform bisher nach § 49 PBeFG als Gelegenheitsverkehr konzessioniert wurde, ist in Kaufungen als Ergänzung zu Bahn- und Busverkehr in den "Fahrplanlöchern" eingesetzt. Seit September 1983 ist auch in der Kasseler Umlandgemeinde Vellmar der Betrieb mit Sammeltaxen aufgenommen worden. Hier verkehren die Sammeltaxen ebenfalls zu festgesetzten Fahrplanzeiten in Ergänzung zu Bahn- und Busfahrten als Zubringer zu einer Kasseler Straßenbahn-Endhaltestelle oder flächendeckend innerhalb Vellmars an jedes beliebige Ziel. Die bisherigen Erfahrungen mit Sammeltaxen lassen erkennen, daß man diese Betriebsform wirtschaftlich einsetzen kann sowohl zur Ergänzung als auch zum zeitlich oder/und räumlich begrenzten Ersatz bestehender Linienverkehre.