Detailergebnis zu DOK-Nr. 32815
Haftmechanismus Bitumen-Mineral, Entwicklung eines Haftprüfverfahrens, Teil II: Untersuchung des Adhäsionsverhaltens von Bitumen mittels Randwinkelmessungen
Autoren |
A. Ecker A. Lanik |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 239, 1984, S. 101-125, zahlr. B, T, Q
Die im Rahmen dieser Forschungsarbeit durch die ÖMV-Aktiengesellschaft durchgeführten Randwinkelmessungen von Bitumen auf Gesteinen (Teil II dieser Forschungsarbeit) lieferten erstmals Meßergebnisse über die Temperaturabhängigkeit des Randwinkels, einer thermodynamischen Meßgröße, auf im Straßenbau verwendeten Gesteinen. Die zwischen 40 und 200 Grad Celsius durchgeführten Messungen brachten den Nachweis, daß trockene Gesteine von Bitumen nur bei den Verarbeitungstemperaturen zwischen 150- 200 Grad Celsius gesetzt werden, wenn die Viskosität des Bitumens unter 200 cP bleibt. Unter diesen Bedingungen sind die Unterschiede in den Benetzungseigenschaften verschieden viskoser Bitumen nur gering. Desgleichen konnte nur ein schwacher Einfluß der Gesteinszusammensetzung auf den Randwinkel festgestellt werden. Jedoch wird beim Abkühlen eines benetzenden Bitumens unterhalb seines Erweichungspunktes die Differenz zwischen Adhäsions- und Kohäsionsarbeit des Bitumens derart groß, daß infolge induzierter Spannungen die Haftung des Bitumens auf Gestein stark reduziert erscheint. Hiermit findet die Voraussage hierüber in [44] ihre experimentelle Bestätigung. Bei künftigen Untersuchungen sollte der Einfluß der Rauhigkeit, des Staubes und vor allem der Feuchtigkeit auf den Randwinkel von Bitumen auf Gestein, und damit auf die Haftung, untersucht werden.