Detailergebnis zu DOK-Nr. 32816
Haftmechanismus Bitumen-Mineral, Entwicklung eines Haftprüfverfahrens, Teil III: Elektronenmikroskopische Untersuchungen an bitumenbeschichteten Mineral- und Gesteinsproben
Autoren |
F. Grasenick J. Blaha A. Aldrian |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 239, 1984, S. 127-184, zahlr. B, T, Q
Die REM-Untersuchungen von Bitumen- Gesteinsproben, die in der Kälte geschockt und quer gebrochen wurden, lieferten in Übereinstimmung mit eigenen theoretischen Vorstellungen den Nachweis örtlich begrenzter Orientierungen und Struktureffekte in dünnen Bitumenfilmen. Die Orientierungen sind in den REM-Aufnahmen als kammartig angeordnete Sprödbruchbahnen zu erkennen. Die Effekte treten nur an den Grenztlächen Bitumen-Gestein bzw. Bitumen-Eis auf. Auf und in den Bruchflächen der Bitumenfilme (200 µm) konnten Paraffinkristalle, Eis und organische Salze nachgewiesen werden. In einem Fall wurde ein würfelförmiger Halidkristall beobachtet. Damit wurden bisher nur analytisch begründete Hinweise auf das Vorkommen von organischen Salzen und Paraffin (COSTANTlNlDES und SCHROMEK [5 bis 10], NEUMANN [34 und 35]), sowie Wasser bzw. Eis (PONAHLO-WlEDEN [44]) durch das Experiment erstmals in situ bestätigt. EDAX-Analysen wiesen auf einen stark unterschiedlichen Chemismus weiterer Einschlüsse in Bitumen hin. Längere Zeit gelagerte und dann geschockte und bei tiefen Temperaturen gebrochene Bitumen-Glasproben lieferten den Nachweis, daß in solchen Bitumenschichten die Orientierungs- und Struktureffekte deutlich vermehrt auftreten. Es konnten auch bläschenartige Einschlüsse beobachtet werden, deren Natur noch ungeklärt ist, die aber auf Veränderung im Bitumen im Sinne von Langzeiteffekten schließen lassen. Im Anhang zu dieser Forschungsarbeit sind noch Überlegungen wiedergegeben, in denen versucht wird, eine Reihe der beobachteten Phänomene zu erklären, so vor allem den Einfluß des Lichtes auf die Entstehung von Reaktionsblasen, die Bildung der Reaktionsblasen an der Grenzfläche Bitumen-Wasserhaut sowie das Ausbleiben dieses Effektes in Bitumen neuerer Lieferung.