Detailergebnis zu DOK-Nr. 32818
Haftmechanismus Bitumen-Mineral, Entwicklung eines Haftprüfverfahrens, Teil l: Reaktionsblaseneffekt, Abrasionsmethode, gekoppelt mit Spaltzugfestigkeitsprüfung
Autoren |
C. Lengauer J. Ponahlo |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 239, 1984, S. 1-100, zahlr. B, T, Q
Es wurden zwei Prüfmethoden zur Haftfestigkeitsbestimmung von Bitumen auf Gestein erarbeitet: 1. die Reaktionsblasenmethode, 2. die Methode der Bestimmung der Alkali- und Erdalkaliionenkonzentration in Abrasionslösungen, kombiniert mit Messungen der Spaltzugfestigkeit vor und nach Wasserlagerung. Die Reaktionsblasenmethode erwies sich bei Verwendung verschiedener Bitumen B 80 mit nur geringfügigen Viskositätsunterschieden, aber zeitlich auseinanderliegenden Fertigungen als nicht geeignet, da Bitumen jüngster Lieferung den Reaktionsblaseneffekt nicht mehr erkennen ließen. Hingegen zeigten die Korrelationsrechnungen zwischen den Alkali- und Erdalkaliionenkonzentrationen (im ppm-Bereich) von Abrasionslösungen der verwendeten Gesteine und den Ergebnissen des Abfalls der Spaltzugfestigkeit nach Wasserlagerung die Brauchbarkeit dieser Methode zur Bestimmung von Hafteigenschaften auf. Die Gesteinsreihe: Bronzit - Basalt - Diabas - Granit - Granulit - Porphyr ergab positive Korrelation zwischen steigenden Alkaliionenkonzentrationen und stärker werdendem Abfall der Spaltzugfestigkeit, eine fast gleiche Gesteinsreihe, nämlich: Bronzit - Granulit - Basalt - Diabas - Granit - Porphyr liefert eine negative Korrelation zwischen steigenden Konzentrationen an Erdalkaliionen und stärker werdendem Abfall der Spaltzugfestigkeiten nach Wasserlagerung. Damit wurde auch eine experimentelle Bestätigung für das Postulat erbracht, daß Alkaliionen die Haftung von Bitumen auf Gestein negativ, Erdalkaliionen jedoch positiv beeinflussen. Die modifizierte Bestimmungsmethode der Spaltzugfestigkeit nützt in Verbindung mit der Abrasionsmethode den Vorteil einer praxisnahen anerkannten mechanischen Prüfmethode und die präzise Aussagekraft eines chemisch-analytischen Bestimmungsverfahrens. Die Abrasionsmethode ist auf jede Bitumensorte und für alle Gesteine anwendbar. Die Kombination beider Methoden sollte in Zukunft die Klassifizierung von Gesteinen hinsichtlich jener Ionen gestatten, die insbesondere im Wasserfilm auf Gesteinen, die Haftung von Bitumen, vor allem nach Unterwanderung der Bitumenfilme, selektiv beeinflussen.