Detailergebnis zu DOK-Nr. 33080
Polystyrenschaum als Alternative für leichten Unterbau (Orig. niederl.: Polystryreenschuim lijkt alternatief voor lichtere funderingsconstructies)
Autoren |
E. Otterspeer H. Valk |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Wegen 59 (1985) Nr. 4, S. 139-143, 6 B, 1 T, 1 Q
Im März und April 1984 wurde auf einer Gemeindestraße der niederländischen Gemeinde Reeuwijk eine 100 m lange Versuchsstrecke mit Polystyrenschaum als Unterbau gebaut. Die Böden im Gebiet der Gemeinde sind moorig und unter Last starken Setzungen unterworfen. Es wird daher, in Zusammenarbeit mit der Provinzial-Baubehörde von Südholland und einem Ingenieurbüro, nach Bauweisen gesucht, die eine geringere ständige Belastung des Baugrundes ergeben. Die Versuchsstrecke liegt in einem Damm; die alte Oberfläche lag hier nur 20 cm über der angrenzenden Wasserfläche und wurde bei ungünstigem Wind von Wasser überspült. Die alte, insgesamt 55 cm starke Straßenkonstruktion hatte nur noch eine geringe Restlebensdauer. Sie wurde teilweise abgetragen und dann Polystyrenschaumblöcke mit 0,50 m Gesamtstärke, darüber ein Bauvlies, hierauf Schaumschlacken 0/300 bis 0,50 m stark und hydraulische Hochofenschlacke 0/40 in 0,10 m Stärke eingebaut. Als Decke wurde ein Kaltasphaltgemisch, 0,12 m stark, in zwei Lagen aufgebracht. Durch Abtrag, Neubau und Erhöhung der Straße um ca. 1800 N/m2 entlastet. Die Bauausführung mit Einbau der Schaumstoffblöcke im Wasser ist beschrieben. Zur Verdichtung wurden die Schlackentragschichten fünf Wochen für den Verkehr freigegeben, bevor die erste Asphaltlage aufgebracht wurde. Obwohl im Dammkörper im ersten Jahr nach der Fertigstellung verschiedene Setzungen auftraten zeigte die Asphaltdecke keine Risse. Messungen mit dem BenkelmanBalken zeigten die Überlegenheit der Neubaustrecke im Vergleich mit den alten Anschluß-Strecken. Der Hauptvorteil dieser Bauweise liegt in der Entlastung des Baugrundes. Dadurch werden erneute Setzungen vermieden, die bei konventionellem Aufbau eingetreten wären. Die Versuchsstrecke wird weiter beobachtet.