Detailergebnis zu DOK-Nr. 33111
Einfluß eines streusalzlosen Straßenwinterdienstes in Städten auf Verkehrssicherheit und Verkehrsablauf. Teil III: Erfahrungen aus dem Berliner Versuch in den Wintern 1980/81 und 1981/82
Autoren |
G. Hoffmann D. Zmeck |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Straße und Autobahn 36 (1985) Nr. 6, S. 242-251, 12 B, 3 Q
Nachdem im Teil I (Straße und Autobahn 1985, H. 4, S. 139/47) und Teil II ( H. 5, S. 206/10) von Untersuchungen der Wirkung eines streusalzlosen Straßenwinterdienstes in Berlin berichtet wurde, enthält Teil III die Empfehlungen für die Praxis. Zugrunde liegt der im Juni 1982 den Berliner Stadtreinigungsbetrieben eingereichte Schlußbericht. Es wird unterschieden zwischen normaler Winterglätte und extremer Winterglätte, wobei zu Letzterer alle Arten von Glatteis infolge zusammengepreßten Schnees, überfrorener Nässe oder Eisregen gehören. Bei normaler Winterglätte kann in Berlin auf Strecken der ehemaligen Streustufe verzichtet werden auf Streusalz. An lichtgesteuerten Knotenpunkten nimmt die Leistungsfähigkeit etwa um ein Drittel ab gegenüber trockener Decke. Bushaltestellen sind bei Packeisbildung freizuräumen. Bei extremer Winterglätte wird es im Stadtbereich nicht mehr für verantwortlich gehalten, auf Einsatz von Streusalz zu verzichten. Ein Einsatz von Streusalz ist auf Strecken mit hoher Verkehrsbelastung zu empfehlen. Streusalz ist vor allem auf Zubringerstrecken von Bussen zur S- oder U-Bahnstation unbedingt erforderlich. Bei Knotenpunkten sinkt die Leistungsfähigkeit ohne Salzstreuung so weit, daß Rückstau im umliegenden Straßennetz entsteht und zu einem Zusammenbruch des motorisierten Verkehrs führen kann. Der Autofahrer muß damit rechnen, daß im Interesse eines Kompromisses zwischen Umweltschutz, Verkehrssicherheit, Verkehrsablauf und Wirtschaftlichkeit bei Winterglätte ein uneingeschränkter Betrieb nicht möglich ist.