Detailergebnis zu DOK-Nr. 33151
TLC: Eine neue Methode zur Beschreibung des Fahrverhaltens (Orig. niederl.: TLC: een nieuwe methode om rijgedrag te beschrijven)
Autoren |
J. Godthelp |
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Sachgebiete |
5.12 Straßenquerschnitte 6.0 Allgemeines |
Verkeerskunde 36 (1985) Nr. 1, S. 22-26, 11 B, 2 T
TLC = Time-to-Line-Crossing = Zeit, die in einem bestimmten Moment übrigbleibt, bis der Rand der Fahrspur erreicht wird, ohne daß der Fahrer eines Kfz das Lenkrad betätigt. - Diese Methode geht davon aus, daß Kraftfahrer nicht laufend Lenkkorrekturen vornehmen, weil eine solche Annahme nicht realistisch ist. Mit Hilfe eines Versuchsfahrzeuges wurde das Fahrverhalten verschiedener Testpersonen auf einer (noch nicht freigegebenen) Autobahn untersucht, und zwar bei Geschwindigkeiten zwischen 20 und 120 km/h. Zusätzlich wurden Blindfahrtintervalle (mit Hilfe eines automatisch zu schließenden und zu öffnenden Visiers) untersucht. Es ergab sich, daß das Verhältnis zwischen Blindfahrtzeit (zwischen 5,3 bei 40 km/h und 2,4 Sekunden bei 120 km/h als Medianwerte) und den zugehörigen TLC- Werten (8,9 bzw. 3,7 Sekunden) nur relativ gering schwankt (i.M. etwa 60 %). Die TLC-Methode ist dazu geeignet, Einblicke in die Fahr- und Blickstrategie von Kraftfahrern zu vermitteln. Als vorteilhaft wird hervorgehoben, daß mit TLC das Lenk- und Geschwindigkeitsverhalten in Verbindung mit Fahrbahn- und Fahrzeugkennwerten beschrieben werden kann. Weitere Anwendungsmöglichkeiten beziehen sich auf Kollisionsmodelle (TTC = Time to Collision [Zeit bis zum Zusammenprall]), auf Seitenwindeinfluß, Einfluß der Fahrspurbreite und Einfluß von Kurven auf das Fahrverhalten.