Detailergebnis zu DOK-Nr. 33170
Ermittlung der Energieeinsparungsmöglichkeiten durch Verkehrslenkungsmaßnahmen an den Autobahnweichen am Autobahndreieck Dernbach und am Autobahnkreuz Koblenz
Autoren |
H.J. Kayser B. Hartlich |
---|---|
Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 420, 1984, 118 S., zahlr. B, T, Q
Ein wesentliches Ziel von Verkehrsbeeinflussungsanlagen (hier: Wechselwegweisungsanlage) ist es, durch Stauumfahrung Kraftstoff einzusparen. Die Quantifizierung dieser Einsparung wird einerseits für die Steuerkonzeption, andererseits für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Anlage benötigt. In umfangreichen Messungen wurde festgestellt, daß für die Ermittlung des Kraftstoffverbrauchs auf den Autobahnen von einer Zusammensetzung des Fahrzeugkollektivs ausgegangen werden muß, die in wesentlichen Punkten von der Zusammensetzung des Gesamtbestandes in der Bundesrepublik Deutschland abweicht. Auch die in der RAS-W für die Berechnung der Betriebskosten zugrunde liegenden Angaben müssen dem Stand der heutigen Motoren- und Kfz-Entwicklung angepaßt werden. Mit speziell ausgerüsteten Meßfahrzeugen, die repräsentativ für die Teilkollektive der super-, normal- und dieselkraftstoffbetriebenen Pkw standen, wurden vorwiegend an Wochenenden Geschwindigkeits- und Kraftstoffverbrauchsmessungen auf den Bundesautobahnen A 3, A 48, A 61 und A 1 durchgeführt. Neben diesen Fahrten im freien und gestörten Verkehr wurden auf dem Autobahnring um Köln ergänzende Staumessungen vorgenommen. Im Vergleich mit bekannten Standardfahrkurven zur Simulation des Stadtverkehrs zeigte sich, daß die Staucharakteristik auf den Autobahnen in wesentlichen Punkten in bezug auf den Kraftstoffverbrauch günstiger ist: Die Standzeitanteile sowie die mittleren Beschleunigungen und Verzögerungen sind geringer und es treten höhere Geschwindigkeiten auf. Zusammenhänge zwischen den Verkehrsparametern Verkehrsstärke und Verkehrsdichte und charakteristischen Fahrtabläufen im teilgebundenen und gebundenen Verkehr konnten in Einzelfällen nachgewiesen werden. Aufgrund der Umwegsituation im Meßfeld Koblenz-Köln konnten Energieeinsparungen nur für das superkraftstoffbetriebene Fahrzeug bei massiertem Auftreten von Staus auf der BAB A 61 bei Umleitung über die BAB A 3 errechnet werden.