Detailergebnis zu DOK-Nr. 33237
Straßenbau und Verkehr in Brasilien im Jahre 1984
Autoren |
G.R.E. Richter |
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Sachgebiete |
2.5 Programme 5.9 Netzgestaltung, Raumordnung |
Straße und Autobahn 36 (1985) Nr. 8, S. 320-324, 5 B, 1 T
Brasilien mit 3, 5 Mio km2 Fläche hätte für die Bundesrepublik Deutschland 35mal Platz. Die größten Entfernungen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung betragen gleichermaßen etwa 4230 km. Wichtigste Aufgabe der Verkehrspolitik ist die Verbesserung der Transportmöglichkeiten der Güter aus dem Inneren des Landes in Küstennähe. Der Anteil der Straße am gesamten Gütertransport von 431,3 Billionen t.km betrug 1981 76, 2 %. Außer den bereits gebauten 5400 km Transamazonasstraße und der 2100 km langen Straße Belem-Brasilia (BR 010) fördert die Regierung die Erschließung von Mato Grosso und dem Gebiet von Rhondonia durch die 1500 km lange BR 364 von Cuiba nach Rio Branco. Der Vorstoß ins Landesinnere folgt den bisherigen Anstrengungen für ein gutes Straßennetz in den Küsten- und Industriegebieten. Ein Paradebeispiel ist die 77 km lange Rodoviaria, die den Hafen Santos mit Saö Paulo verbindet. Sie ist mit automatischen Wiegestationen ausgestattet, die die Benutzung durch überladene Lkw verhindern. In den Städten ist das Straßennetz der Zunahme von Bevölkerung und Motorisierung nicht gewachsen. Es wird versucht, durch Erweiterung der U-Bahnsysteme und Koordinierung aller Verkehrsträger die Lage zu verbessern. Die Ölkrise hat dazu geführt, aus Zuckerrohr Alkohol- Treibstoff zu gewinnen. Der erforderliche Ausbau dieser Produktion ist durch hohe Investitionskosten, die nur durch Auslandskredite beschafft werden können, gehemmt.