Detailergebnis zu DOK-Nr. 33345
Die Beurteilung des Querverkehrs während der Annäherung (an einen Knotenpunkt) in einem (Kreis-)Bogen (Orig. niederl.: Het beoordelen van dwarsverkeer tijdens het naderen in een boog)
Autoren |
W.H. Janssen |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Verkeerskunde 36 (1985) Nr. 6, S. 282-283, 3 B, 2 Q
Beim Befahren von Knotenpunktbereichen müssen Kraftfahrer eine besondere Vielfalt von Gegebenheiten beobachten, auswerten und ihr Fahrverhalten entsprechend einrichten. Dabei kommt es vor allem darauf an, den kreuzenden Verkehr richtig einzuschätzen. Bei einer Kreuzung von zwei geradlinig geführten Straßen besteht dann eine Kollisionsgefahr, wenn der Querverkehr während der Annäherung stets unter dem gleichen Winkel ("Aspekt") erscheint, also seine Position im Blickfeld des Fahrers nicht verändert. Wenn eine oder beide kreuzenden Straßen in einem (Kreis-)Bogen, z.B. als Abbremsbogen trassiert sind, entsteht eine andere Konfiguration. Wenn sich ein Fahrer auf einer kreisförmig gekrümmten Fahrbahn einer geradlinig verlaufenden, kreuzenden Fahrbahn nähert und wenn ein Fahrzeug auf dieser Straße seinen Standort im Blickfeld des ersten Fahrers mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ändert, besteht Kollisionsgefahr (bei zwei als Kreis trassierten Straßen ähnlich). Diese Gesetzmäßigkeiten müßten Kraftfahrer zu entsprechendem Fahrverhalten veranlassen. Aus Simulator-Versuchen (querendes Fahrzeug auf gerader Straße von rechts kommend, Versuchsfahrer auf Kreisbogen) ging hervor, daß die gewählte Verzögerung vom Winkel abhing, unter dem der Querverkehr im Blickfeld erschien (kleiner Winkel: starkes Abbremsen, großer Winkel: geringe Verzögerung). Bei Annäherung im Linksbogen ist die Verzögerung größer als im Rechtsbogen, weil das von rechts kommende Fahrzeug sehr exzentrisch im Blickfeld erscheint (wahrscheinlich auch zurückzuführen auf die asymmetrische Position des Fahrersitzes im Kfz). Daraus wird die Empfehlung abgeleitet, daß ein Rechtsbogen als Abbremskurve in einer Nebenstraße unerwünscht ist.