Detailergebnis zu DOK-Nr. 33398
Beurteilung von Mineralstoffen für standfeste Asphaltstraßen
Autoren |
F. Borchard |
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Sachgebiete |
9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Straßen- und Tiefbau 39 (1985) Nr. 5, S. 6-15, 3 B, 2 T, 13 Q
Aus der Fachliteratur und der Straßenbauforschung ist zunehmend die kritische Stellung gegenüber bestimmten Beurteilungskriterien für Mineralstoffe bezüglich der Standfestigkeit von Asphaltschichten ersichtlich. Insbesondere als praxisfremd erweist sich die einseitige Orientierung an gesteinsunabhängigen Grenzwerten der Widerstandsfähigkeit eines Splittes gegenüber Schlag. Das Verformungsverhalten eines Asphalts wird erheblich stärker von der Kornform, der Oberflächenrauhigkeit sowie der Kornabstufung als von der Kornfestigkeit beeinflußt. Praxisrelevante Ergebnisse lieferten Untersuchungen an Marshallprobekörpern, bei denen der Schubmodul, der Verdrehungswinkel sowie die in dynamischen Druckversuchen bestimmte Verformungsrate ermittelt wurden. Die Standfestigkeit ist umso höher, je größer der Schubmodul, je kleiner der Verdrehungswinkel und die Verformungsrate sind. Die Ergebnisse beweisen, daß ein Gestein mit vergleichsweise geringer Schlagfestigkeit bei Erfüllung der üblichen Anforderungen für standfeste Asphaltmischungen eingesetzt werden kann. Dies wurde auch durch Beobachtungen des Verhaltens von Kalkstein in Asphaltbinderschichten stark belasteter Straßen bestätigt. Es empfiehlt sich, die in den TLMin-StB aufgeführten Grenzwerte der Splittschlagzertrümmerung neu zu regeln und ein aussagekräftiges Prüfverfahren zur Beurteilung der Standfestigkeit von Asphalt festzulegen.