Detailergebnis zu DOK-Nr. 33490
"Gezielte Versickerung" des Niederschlagswassers im Straßenseitenraum
Autoren |
G. Neumann |
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Sachgebiete |
7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz |
Straßen- und Tiefbau 39 (1985) Nr. 7/8, S. 6-11, 2 B, 2 Q
Die Versickerung von Niederschlägen sollte aus ökologischen und ökonomischen Gründen bei der Bauleitplanung und speziell der Straßenplanung stärker in die Überlegungen einbezogen werden. Folgende Systeme stehen für die Versickerung zur Verfügung: Oberflächenversickerung ohne Speicherung, Versickerung in Mulden und Gräben, Schachtversickerung, Untergrundverrieselung und Versickerungsbecken (naß oder trocken). Eingehend wird ein in der Gemeinde Jasteburg ausgeführtes Versickerungssystem beschrieben: An der Unterseite des Straßenquergefälles wird das Oberflächenwasser in einer Betonrinne gesammelt. Von dort werden Teilmengen in einen parallelgeführten, schottergefüllten Sickerstrang geleitet. Daneben verlaufen bepflanzte Sickermulden. Die Sickerstränge und -mulden sind durch die Grundstückszufahrten in Teilstrücke getrennt. Die Vorteile dieser Bauweise sind: kurze Fließwege, sichere Wasserführung, gleichmäßige Verteilung der Sickermengen, Speichervermögen im Schotter, Anreicherung des Grundwassers, geringere Belastung der Vorfluter, einfache Wartung, geringere Baukosten. Die Nachteile: regelmäßige Wartung erforderlich, Sickermulde verschmutzt, der schottergefüllte Sickerstrang muß nach 12-15 Jahren erneuert werden, nur bei gut wasserdurchlässigem Untergrund ausführbar, bei gefrorenem Untergrund muß ein "Überlaufsystem" (z.B. Vorfluter am Tiefpunkt des Längsgefälles) vorhanden sein. Es muß jeweils geprüft werden, ob eine Anreicherung von Schadstoffen (Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe usw.) im oberen Versickerungsbereich sowie eine Erhöhung des Grundwasserspiegels zulässig sind. Für die Bemessung des Versickerungssystems werden Grundsätze genannt.