Detailergebnis zu DOK-Nr. 33631
Unfallcharakteristik von Radfahrern auf Außerortsstraßen
Autoren |
S. Holz |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 433, 1985, 44 S., zahlr. B, T, Q
Im ersten Teil der Untersuchung wurde das Unfallgeschehen von Radfahrern auf Außerortsstrecken mit und ohne Radweg nach unterschiedlichen Gesichtspunkten analysiert und miteinander verglichen. Die durchschnittliche Unfallrate, bezogen auf die Verkehrsbelastung im Radverkehr, lag bei Strecken mit Radweg mit einem Wert von 4,1 Unfällen pro 106 Rad ¨ km nur unwesentlich unter dem Durchschnittswert der Unfallrate für Strecken ohne Radweg von UR = 4,6. Die Wahrscheinlichkeit, auf einer Außerortsstraße zu verunglücken, ist demnach für den Radfahrer auf Strecken mit Radweg nahezu genauso hoch wie auf Strecken ohne Radweg. Da die Verletzungshöhe von Radfahrern bei Unfällen auf Strecken mit Radweg deutlich geringer ausfällt als bei Unfällen auf Strecken ohne Radweg, ist der verstärkte Ausbau von abgetrennten, straßenbegleitenden Radwegen an Außerortsstraßen wünschenswert. Im zweiten Teil der Untersuchung wurde die Frage der beim lokalen und zeitabhängigen Auftreten von Unfallereignissen in Streckennetzen zu beobachtenden, stochastischen Gesetzmäßigkeiten aufgegriffen. Es konnten zwei, bislang bei Unfalluntersuchungen noch nicht angewandte Untersuchungsmethoden entwickelt und mit Erfolg eingesetzt werden. Bei der ersten Methode wird die Konzentration des Unfallgeschehens in einem Streckenkollektiv mit Hilfe von sogenannten LORENZ-Kurven analysiert. Dabei zeigte sich eine allgemeine Abhängigkeit der Unfallkonzentration von der Länge der betrachteten Untersuchungszeiträume. Bei der zweiten Methode gelang es, die relativen Häufigkeiten für Untermengen von Strecken mit jeweils keinem Unfall, einem Unfall bzw. zwei oder mehr Unfällen pro Jahr, in die sich eine Obermenge von Strecken mit gleicher Unfallzahl im Vorjahr beim Übergang von einem Jahr zum darauffolgenden Jahr aufspaltet, als bedingte Übergangswahrscheinlichkeiten einer MARKOV-Kette statistisch zu beschreiben.