Detailergebnis zu DOK-Nr. 33676
Armieren mit Geotextilien
Autoren |
J. Studer |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Straße und Verkehr 71 (1985) Nr. 12, S. 643-647, 9 B
Geotextilien können im Straßenbau eingesetzt werden zum Zwecke des Trennens, Filterns, Drainierens und eventuell des Armierens. Im vorliegenden Artikel wird die Funktion des Armierens für Dämme bis 5 m Höhe auf wenig tragfähigem Untergrund sowie von Dämmen mit übersteilen Böschungen auf ausreichend tragfähigem Untergrund behandelt. Mit den klassischen Berechnungsverfahren zur Bestimmung der Standsicherheit läßt sich keine Klarheit über das Bewegungsverhalten (z.B. Dehnung des Geotextils relativ zum umgebenden Boden) gewinnen. Hierzu sind aufwendige Berechnungsverfahren z.B. unter Anwendung von Finite-Elemente-Verfahren notwendig. Bei einem niedrigen Damm (ca. 1 m Höhe) wird die Böschungsbruchsicherheit auf einem wenig tragfähigen Untergrund deutlich erhöht, ein Durchstanzen der Verkehrslast ist jedoch möglich. Bei einem 5 m hohen Damm liefert ein in der Dammsohle eingelegtes Geotextil nur einen sehr kleinen Beitrag zur Standsicherheit. Daraus ergibt sich, daß die Armierungs- Funktion für einen Damm auf wenig tragfähigem Untergrund sehr gering ist. In diesen Fällen steht die Funktion des Trennens für das Geotextil im Vordergrund. Werden in einem Damm auf einem ausreichend tragfähigen Untergrund in mehreren Lagen Geotextilien eingelegt, so läßt sich mit einer Erddruckberechnung die erforderliche Festigkeit und die Einbindelänge ermitteln, so daß ein Damm mit übersteilen Böschungen entsteht. Problematisch bleibt z.Z. bei dieser Bauweise die Berechnung des Verformungsverhaltens.