Detailergebnis zu DOK-Nr. 33687
Geschichtliche Entwicklung und Bewertung der Tragfähigkeit historischer Straßenkonstruktionen
Autoren |
G. Seitz |
---|---|
Sachgebiete |
11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer 14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
Mitteilungen des Prüfamtes für Bau von Landverkehrswegen der Technischen Universität München H. 45, 1984, 187 S., zahlr. B, Q
Der Autor gibt einen interessanten Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Straßenoberbaues von den Anfängen des Straßenbaues im Altertum, über dessen Blüte zu Zeiten der Römer, das ca. 1500-jährige Darniederliegen des Straßenwesens im Mittelalter, den Beginn der Straßenbautechnik im 18. Jahrhundert bis hin zum Bau der ersten Autobahnen. In einem weiteren Abschnitt wird auf die für die Bemessung der Straßenkonstruktionen maßgebenden Fahrzeuge der jeweiligen Epoche eingegangen und deren Gesamtgewichte, Radlasten und Reifenkontaktdrücke abgeschätzt. Die dann folgende Bewertung der Tragfähigkeit der historischen Straßenkonstruktionen und die Berechnung der ertragbaren Lastwechselzahlen durch den seinerzeitigen Verkehr läßt erkennen, daß die Römerstraßen "überdimensioniert" und die sehr schwach tragfähigen Erd- und Kiesstraßen des Mittelalters völlig unzureichend waren, zumal es keinen gut organisierten Unterhaltungsdienst wie zur Römerzeit gab. Erst die Packlagenbauweise des 18. und 19. Jahrhunderts zeigte wieder eine für die damalige Verkehrsbeanspruchung ausreichende Tragfähigkeit, zumindest außerhalb der Tauperiode. Interessant ist auch, daß es schon im 19. Jahrhundert Regierungsverordnungen über Ladegewicht und Felgenbreite gab, um die Spurrinnen- und Schlaglochbildung bei den Steinstraßen zu vermindern.