Detailergebnis zu DOK-Nr. 33878
Baueigenschaften wenig tragfähiger Lockergesteine
Autoren |
J. Rudert |
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Sachgebiete |
7.1 Baugrunderkundung; Untersuchung von Boden und Fels |
Wissenschaft und Technik im Straßenwesen H. 23, 1984, S. 5-11, 4 B, 5 Q
Der Begriff "wenig tragfähiger Baugrund" umfaßt einerseits den Aspekt der geringen Scherfestigkeit, daß also bereits unter kleinen Belastungen ein Bruch eintreten kann, und andererseits den Aspekt des geringen Verformungswiderstandes, daß also bereits kleine Belastungen große Verformungen hervorrufen. Folgende Böden sind als "wenig tragfähig" einzustufen: A) Mineralische, feinkörnige Böden bei vollständiger Sättigung, in normalkonsolidiertem Zustand und einer Konsistenz unter 0,75; B) Organogene Böden; C) Makroporöse bindige Böden, z.B. Löß mit teilweiser Sättigung oder Kippen, Halden und unverdichtete Schüttungen; D) Kippen und Halden aus locker gelagerten Sanden. Die Gruppen C und D sind meist so heterogen, daß eine Beurteilung nicht generell sondern nur im Einzelfall möglich ist. Zu den Böden der Gruppe A sind eindeutige Beziehungen zwischen der Anfangsscherfestigkeit und der Konsistenz bekannt. Allerdings ist die starke Abhängigkeit der cu-Werte von der Belastungsgeschwindigkeit zu beachten. Für die Böden der Gruppe B sind insbesondere für Torfe mit Glühverlusten über 80 % die Zusammenhänge zwischen Porenzahl, Zersetzungsgrad, Scherfestigkeit und Verformungsmodul bekannt. Die genannten Zusammenhänge sind in der Veröffentlichung jeweils in graphischer Form angegeben.