Detailergebnis zu DOK-Nr. 33885
Bau von Verkehrswegen auf wenig tragfähigem Baugrund
Autoren |
H. Rahn |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Wissenschaft und Technik im Straßenwesen H. 23, 1984, S. 28-46, 10 B, 2 T, 1 Q
Als "wenig tragfähiger" Baugrund sind locker gelagerte Sande und Kiese, inhomogene und locker gelagerte Gemische aus bindigen und nichtbindigen Böden, bindige Böden mit weicher bis flüssiger Konsistenz, Materialien in oder aus Absetzbecken der Industrie sowie mineralische Böden mit organischen Anteilen von 5-30 % und organogene Böden (Torf, Faulschlamm) anzusehen. In der Veröffentlichung werden bautechnische Maßnahmen für die beiden letztgenannten Gruppen behandelt. Zunächst ist eine intensive Bodenerkundung erforderlich. Wegen der z.T. starken Neigungen der Schichtgrenzen sind enge Aufschlußnetze anzulegen. Zur Bauausführung kommen Maßnahmen ohne Ausbaggern der wenig tragfähigen Böden (Überschütten, Anlegen von Reibungsfüßen und Entwässerungsschlitzen, Vertikaldrainagen, Moorbrücken) oder mit Ausbaggern (Vollaushub, Teilaushub, Verdrängungsschüttung, Sprengung) in Frage. Bei den Verfahren mit Belassen der wenig tragfähigen Schichten muß in Schüttstufen mit Wartezeiten gearbeitet werden. Die Arbeiten müssen sorgfältig überwacht werden (Setzungs- und Verschiebungsmessungen, visuelle Kontrollen, Kontrollbohrungen, Porenwasserdruckmessungen, Prüfung des Schüttgutes, Prüfung der Verdichtung). Je nach der Bedeutung des Objektes sind Reste an verbliebenen organischen Massen trotz vorgesehener Ausbaggerung tolerierbar. Im Entwurf der TGL 11482/08 ist eine Tabelle mit zulässigen Setzungsdifferenzen für Eisenbahndämme enthalten. In einer graphischen Übersicht wird ein Kostenvergleich der einzelnen Sanierungsverfahren bei verschiedenen Moormächtigkeiten nach Untersuchungen in der UdSSR gegeben.