Detailergebnis zu DOK-Nr. 33886
Geotechnische Probleme bei der Verlegung von Verkehrswegen auf Kippen des Braunkohlenbergbaues
Autoren |
C. Göbel |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Wissenschaft und Technik im Straßenwesen H. 23, 1984, S. 108-116, 4 B, 2 Q
Beim Betrieb von Braunkohlengruben im Tagebau in der DDR wird auf der einen Seite das Deckgebirge der Kohle aufgenommen und zunächst im Zug- oder Bandbetrieb, dann mit einer Absetzer-Förderbrücke auf die Kippenseite gefördert und abgekippt. Für die Anlage von Verkehrsanlagen auf den Kippen ergeben sich folgende Probleme: Setzungen, Setzungsfließen, Tragfähigkeit, Erosion. Die Setzungen lassen sich in den Anteil der Zusammendrückung des Kippenuntergrundes, die Eigensetzung des Kippenmaterials, Setzungen aus Wiederanstieg des Grundwassers und Setzungen aus der statischen und dynamischen Last der Verkehrseinrichtung gliedern. Die ersten beiden Teile sind zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Verkehrsweges normalerweise weitgehend abgeklungen. Nach vorliegenden Untersuchungen beträgt die Eigensetzung etwa 1 % der Kippenmächtigkeit und ist nach ca. 3 Jahren abgeklungen. Zur Beherrschung der Setzung aus Grundwasseranstieg und Verkehrslast sollte im Bereich der geplanten Trasse nur rolliger Boden gekippt werden. Darauf hat sich eine dynamische Intensivverdichtung als wirksam erwiesen. Der über dem Arbeitsplanum der Dyniv aufzubauende Verkehrsdamm wird mit konventionellen Geräten verdichtet. Um die bodenmechanischen Voraussetzungen zu schaffen und nach diesem Arbeitsablauf vorgehen zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Bergbaubetrieb und der für die Verkehrswegeplanung und -ausführung zuständigen Institutionen erforderlich, insbesondere zur Sicherstellung der selektiven Verkippung von rolligen Böden im zukünftigen Trassenbereich.