Detailergebnis zu DOK-Nr. 34140
Witterungsbedingte Veränderungen der Verkehrssicherheit und des Verkehrsablaufs auf innerstädtischen Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen
Autoren |
G. Hoffmann J. Gast H. Arend |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 409, 1984, 132 S., zahlr. B, T, Q
Im ersten Teil des Forschungsvorhabens konnte am Beispiel von Berlin (West) der Nachweis erbracht werden, daß auf städtischen Hauptverkehrsstraßen mit mindestens einem doppelten Unfallrisiko bei Regen gegenüber dem Unfallrisiko auf trockener Fahrbahn zu rechnen ist. Dieses Unfallrisiko erhöht sich weiter, wenn zum Regen noch Dunkelheit hinzukommt. Damit wird deutlich, daß bei Fragen der Verkehrssicherheit den Umweltbedingungen eine weitaus größere Bedeutung beigemessen werden muß, als dies bisher geschehen ist. Die durchgeführte Unfallanalyse hat weiterhin gezeigt, daß Unfälle, die in engem Zusammenhang mit dem verfügbaren Kraftschluß zwischen Reifen und Fahrbahn stehen, überdurchschnittlich oft bei Regen auftreten. So nimmt vor allem der Anteil der Auffahrunfälle bei Regen deutlich zu. Im zweiten Teil der Arbeit wurden aufgrund von empirischen Untersuchungen des Verkehrsablaufs bei Regen für einige in die Unfallanalyse einbezogenen Untersuchungsstrecken das Geschwindigkeits- und Abstandsverhalten unter Beachtung variabler Verkehrsbelastungen beschrieben und den entsprechenden Werten bei trockener Fahrbahn vergleichend gegenübergestellt. Die Untersuchungen lassen erkennen, daß der Kraftfahrer sich in seinem Fahrverhalten auf die veränderten Witterungsbedingungen einstellt. Die Geschwindigkeiten werden bei Regen deutlich reduziert insbesondere dann, wenn auf trockener Straße mit relativ hoher Geschwindigkeit gefahren wird. Die aus Modellrechnungen abgeleiteten Kenngrößen zur Beschreibung der objektiven Sicherheit gegen Auffahren innerhalb der beobachteten Fahrzeugkolonnen zeigten demzufolge auch nur geringe Unterschiede in Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen. Aus der Analyse des Verkehrsablaufs ließ sich damit keine Erklärung für das in der Unfallanalyse beschriebene höhere Unfallrisiko bei Regen finden.