Detailergebnis zu DOK-Nr. 34159
Die Auswirkungen von Betriebssystemen zur Verkehrssteuerung unter besonderer Berücksichtigung der Lärmsituation im Kreuzungsbereich
Autoren |
W. Teichgräber A. Elsner V. Gudehus |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 443, 1985, 37 S., zahlr. B, T, Q
Anwohner im Nahbereich von Knotenpunkten fühlen sich von Verkehrsgeräuschen besonders gestört. Vielfach werden dafür Anfahr- und Bremsgeräusche verantwortlich gemacht. Die als Pilotstudie konzipierte Forschungsarbeit verfolgte das Ziel, verschiedene Arten der Verkehrsregelung an Kreuzungen (Betriebssysteme) auf ihren zweckmäßigen Einsatz im Hinblick auf eine Lärmminderung zu untersuchen. An drei Kreuzungen wurden für die fünf Betriebssysteme - Regelung "Rechts vor Links", vorfahrtregelnde Beschilderung, Signalregelung mit Festzeitsteuerung, Signalregelung mit teilverkehrsabhängiger Steuerung, Signalregelung mit vollverkehrsabhängiger Steuerung - zu verkehrsschwachen Zeiten Verkehrszählungen und Schallmessungen durchgeführt. Begleitend wurden Anlieger zur Schallsituation befragt. Die Zahl der Halte lag ebenso wie die mittlere Wartezeit an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage nachts deutlich unter derjenigen an lichtsignalgeregelten Kreuzungen. Im Vergleich der drei Betriebssysteme mit Lichtsignalanlage zeichneten sich die verkehrsabhängigen Steuerungsarten durch geringere Wartezeiten aus, obwohl die Zahl der Haltevorgänge insgesamt über der des Betriebssystems "Festzeitsteuerung" lag. Bei der Geschwindigkeitsbetrachtung ergab sich am untersuchten Knotenpunkt eine Erhöhung des Geschwindigkeitsmittels, wenn die Lichtsignalanlage abgeschaltet wurde. In Abhängigkeit von der auf schalläquivalente Pkw-Einheiten umgerechneten Gesamtkostenbelastung wurden Funktionen für die Schallemission im Kreuzungsbereich entwickelt. Dabei wurden im Modellansatz die beiden Fahrverhaltensgruppen "Halten" und "Bremsen und Durchfahren" unterschiedlich gewichtet. Die im Geltungsbereich ermittelten Funktionsverläufe zeigen im Vergleich mit den Berechnungsansätzen der RLS-81, daß die angegebenen Lästigkeitszuschläge für signalgeregelte Kreuzungen im Bereich geringer Verkehrsstärken nicht ausreichend die pegelerhöhenden Einflüsse von Brems- und Anfahrvorgängen zu verkehrsschwachen Zeiten berücksichtigen. Im Bereich höherer Verkehrsbelastungen werden die empfohlenen Zuschläge der RLS-81 bestätigt. Die Befragung der Anwohner lieferte keine klaren Aussagen zugunsten einer bestimmten VerkehrsregeIungsart. Auch die Meßergebnisse lassen auf der Basis des Mittelungspegels keine Vorzüge einzelner Betriebssysteme erkennen, da die Pegelunterschiede unterhalb der Wahrnehmbarkeitsgrenze liegen.