Detailergebnis zu DOK-Nr. 34183
Von der Reichsstraße zum (verkehrsberuhigten) Dorfbereich (Orig. niederl.: Van rijksweg naar dorperf)
Autoren |
T.H.F. van Herpen |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Verkeerskunde 37 (1986) Nr. 3, S. 116-120, 5 B, 1 T, 4 Q
Im Zusammenhang mit Stadt- und Dorferneuerungsmaßnahmen kommt der Infrastrukturausstattung zunehmend Bedeutung zu, und damit auch dem Straßennetz. Dies wird am Beispiel des Dorfes Heino gezeigt, durch dessen Kern bis 1984 die Reichsstraße Zwolle-Almelo führte. Nachdem feststand, daß eine Umgehungsstraße gebaut werden sollte, hat der Gemeinderat eine "Arbeitsgruppe Ortslage Heino" gebildet, in der die Gemeinde, die politischen Parteien, der Frauenrat, der Mittelstand, eine sozial- kulturelle Stiftung und der Heimatverein vertreten waren. Dieser Gruppe, in der sehr unterschiedliche und oft entgegengesetzte Interessen bestanden, wurde die Aufgabe gestellt, einen Plan für den Umbau der Ortsdurchfahrt zu erarbeiten. Dazu wurde ein Kriterienkatalog ausgearbeitet, der folgende Ziele enthielt: Funktionszuweisung, Erreichbarkeit, Attraktivität, Verkehrssicherheit, Gleichwertigkeit (einzelner Dorfteile), Platzbildung, Parken, öffentlicher Verkehr, langsamer Verkehr (Fußgänger, Radfahrer), kulturhistorische Elemente, Sonstiges. Generell wurde angestrebt, die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu beschränken. Am Beispiel der Dorfmitte, in der die Kirche auf einer platzartigen Aufweitung auf allen Seiten von Verkehr umflossen wurde, ist die schrittweise Lösung der Probleme dargelegt. Die Einschaltung der Arbeitsgruppe hat sich dabei als sehr hilfreich erwiesen. Bedauert wurde, daß landesweite gesetzliche Regelungen über den Ausbau von verkehrsberuhigten Dorf-, Stadt- und Geschäftsbereichen fehlen.