Detailergebnis zu DOK-Nr. 34200
Vergleich zwischen häuslicher Befragung und Tagebuchuntersuchung (Orig. niederl.: Vergelijking van huisenquête en dagboekonderzoek)
Autoren |
V. Vidakovic |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Verkeerskunde 37 (1986) Nr. 3, S. 111-113, 7 T
Bei Verkehrserhebungen verringert sich der physische Abstand zwischen Untersucher und Verkehrsteilnehmer immer mehr. Während in den 30er Jahren Sichtkontakte (bei der Beobachtung) und in den 60er Jahren punktuelle Befragungen auf den Straßen ausreichten, werden in jüngster Zeit die potentiellen Beantworter zu Hause aufgesucht und befragt. Trotzdem können wichtige Auskünfte über Ortsveränderungen verloren gehen, je nach der Beobachtungstechnik. Bei der häuslichen Befragung werden die Ortsveränderungen nachträglich erfaßt, wobei Ungenauigkeiten (z.B. bezüglich des Zeitpunktes einer "Reise" und des Zwecks) sowie Unvollständigkeiten (Vergeßlichkeit) nicht zu vermeiden sind. Bei der Tagebuchuntersuchung wird vorausgesetzt, daß der Befragte in großem Umfang mitarbeitet; er muß das Tagebuch immer bei sich führen, auf die Uhrzeit achten und alle Aktivitäten sofort notieren, selbst wenn diese nur wenige Minuten dauern. Die Tagebuchmethode liefert daher ohne Zweifel genauere Werte; zu fragen ist, ob die Ergebnisse von häuslichen Befragungen noch hinreichend genau sind. Am Beispiel zweier Untersuchungen in Amsterdam hat sich gezeigt, daß bei der häuslichen Befragung ein erheblicher Anteil der Ortsveränderungen unberücksichtigt bleibt (häusliche Befragung: 2,5 bis 3 Ortsveränderungen pro Tag und Person; Tagebuchauswertung: 4,8 bis 5,8 Ortsveränderungen je Tag und Person). Vor allem kürzere Wege (unter 1 km) werden bei der Befragung vernachlässigt sowie Ortsveränderungen beim Einkaufen und in der Freizeit. Es wird daher empfohlen, anstelle der häuslichen Befragung die Tagebuchuntersuchungen zu bevorzugen.