Detailergebnis zu DOK-Nr. 34225
Der Abgas-Großversuch
Autoren |
J. Ullrich P. Jost H. Waldeyer |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Straße und Autobahn 37 (1986) Nr. 6, S. 244-250, 9 B, 9 T, 14 Q
Über die Ursachen des Waldsterbens gibt es noch keine eindeutigen Forschungsergebnisse. Der Straßenverkehr soll im Jahre 1982 mit 54,6 % an den Stickoxidemissionen beteiligt gewesen sein. Hinsichtlich der Schadstoffminderung, die durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung erzielt werden kann, gehen die Meinungen stark auseinander. Die Bundesregierung hat deshalb veranlaßt, daß ein Abgas-Großversuch durchgeführt wird. Die Dauer des Versuches war auf ein Jahr begrenzt. Ziel war, gesicherte Daten über die Auswirkung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf die Schadstoffemissionen SO2, NO und CO zu gewinnen. Der Versuch wurde auf 20 Teststrecken der Autobahnen von insgesamt 40 km Länge durchgeführt. Mit 30 Musterfahrzeugen wurden von Januar bis Oktober 1985 ca. 800000 km zurückgelegt. An Querschnitten mit Kameras konnten neben der Geschwindigkeit auch die Kennzeichen von 87000 Pkws und mit Hilfe des Kraftfahrt- Bundesamtes die technischen Daten der Fahrzeuge ermittelt werden. Für die Auswertung wurden Typklassen und Fahrzyklen gebildet, um von der Verkehrszusammensetzung auf die Emissionen schließen zu können. Berücksichtigt wurden Emissionen bei der Richtgeschwindigkeit v = 130 km/h, v kleiner als 100 km/h, v kleiner als 100 km/h mit verstärkter polizeilichen Kontrolle und v = 120 km/h. Als wichtigstes Ergebnis wird angegeben, daß bei 100 km/h Tempolimit auf Autobahnen 10,4 % Verminderung der NO, Emission aus dem Pkw-Verkehr ermittelt wurde. Das bedeutet lediglich 3,8 % des gesamten Pkw-Verkehrs und nur 1 % der gesamten NO2-Emissionen in der Bundesrepublik. Die Kohlenwasserstoffemissionen werden durch ein Tempolimit nicht beeinflußt.