Detailergebnis zu DOK-Nr. 34361
Straßenbauwirtschaft und Straßenbauleistungen 1976-1985
Autoren |
G. Herion |
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Sachgebiete |
2.5 Programme |
Straße und Autobahn 37 (1986) Nr. 9, S. 413-417, 1 B, 3 T
Die Amtszeit von 1976-1985 des ausscheidenden Leiters der Abteilung Straßenbau im Bundesverkehrsministerium, Dr.-Ing. Thul, ist gekennzeichnet durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Straßenbauverwaltung und Straßenbauwirtschaft. Politische Forderungen für ein volkswirtschaftlich ausreichendes Straßenbauvolumen und ein Mindestmaß an Straßenerhaltung wurden einheitlich vertreten. Im Zeitraum 1976-1985 erlitt die Straßenbautätigkeit einen gravierenden Einbruch. 1985 lag das Bauvolumen real nur noch bei 76 % von 1976. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Pkw auf 25,8 Mio. von 17,9 Mio. Als Ursache des zu geringen Ausbaues der Straßen wird angeführt, daß die Haushaltskonsolidierung notwendiger sei. Die Ausgaben für den Bundesfernstraßenbau wurden von 1979 bis 1983 um 14,6 % gesenkt. Mit den rückläufigen Baumitteln wurden zwangsläufig Straßenbaukapazitäten abgebaut. Von 1976 bis 1985 nahm die Zahl der Beschäftigten von 130000 auf 95000 ab. Um überleben zu können, wird den Baubetrieben jede mögliche Rationalisierung aufgezwungen. Um die Leistungsfähigkeit der Straßenbauwirtschaft trotz des schmerzlichen Aderlasses zu erhalten, ist eine kontinuierliche Beschäftigung notwendig. Auftraggeber ist fast ausschließlich der Staat. Wichtige Unterlagen für eine langfristige Planung sind der Bundesverkehrswegeplan und der Bedarfsplan der Bundesfernstraßen. Völlig unzureichend ist die zugehörige Finanzierungsplanung. Langfristig wird der Straßenbau von der weiteren Verkehrsentwicklung diktiert werden. Da im Jahre 2000 die Zahl der Pkw auf 31 Mio. gestiegen ist und der Straßengüterverkehr um 33 %, ist der Ausbau des Straßennetzes unvermeidlich.