Detailergebnis zu DOK-Nr. 34386
Analyse von Verkehrsverhalten im Haushaltskontext
Autoren |
H.-J. Mentz |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Schriftenreihe des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrswegebau, Technische Universität Berlin H. 11, 1984, 146 S., Anhang, zahlr. B, T, Q
Tagesläufe, Aktivitäten und Ortsveränderungen von Haushaltsmitgliedern stehen in einem gewissen Zusammenhang: es gibt eine Arbeitsteilung beim Einkauf, gemeinsame Besuche bei Freunden, wechselseitige Pkw- Benutzung und Anwesenheit zu gemeinsamen Mahlzeiten o.ä. Derartige Zusammenhänge werden in bisherigen Verkehrsnachfragemodellen kaum berücksichtigt. Die vorliegende Dissertation bereitet eine theoretische Basis für die Einbeziehung des Haushaltskontexts und versucht, ihn modellhaft abzubilden, indem die Aktivitätsmuster von Haushaltsmitgliedern mit Hilfe haushaltsbezogener Übergangswahrscheinlichkeiten auf Aktivitätstypen mit Wahlcharakter erzeugt werden. Diese Übergangswahrscheinlichkeiten in einem hierarchisch strukturierten Aktivitäten-Entscheidungsbaum werden mit Logit-Modellen berechnet, geeicht mit Daten der CONTIMUC 1977. Als signifikante Einflußgrößen erwiesen sich hierbei insbesondere die Anzahl der Erwerbstätigen, Schüler und Pkw im Haushalt. Auch das Geschlecht der Erwerbstätigen spielt eine Rolle. Die Anzahl der Pkw im Haushalt wirkt fast durchgehend aktivitätssteigernd. Beispielhaft werden die Aktivitätsmuster der Mitglieder eines 2-Personen-Haushalts simuliert, wobei die Aktivitäten anhand empirischer Verteilungen in Fahrzweckfolgen zerlegt und die Verkehrsmittelwahl anhand eines Modal-Split Modells entschieden wird. Das Verkehrsnachfragemodell fügt sich in eine Gesamtmodellkonzeption ein, mit der auch die Rahmendaten für die künftige Haushalts-, Standortund Verkehrsinfrastruktur zu prognostizieren sind.