Detailergebnis zu DOK-Nr. 34601
Einfluß von Wartezeiten bei Bodenverfestigungen mit Zement und Prüfverfahren für die Frostbeständigkeit von Bodenverfestigungen mit Zement
Autoren |
G. Paulmann H.-J. Freund |
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Sachgebiete |
7.7 Bodenverfestigung |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 440, 1985, 202 S., zahlr. B, T, Q
Bei der Bauausführung von Bodenverfestigungen mit Zement lassen sich die Zeiten zwischen Aufbringen und Einmischen des Zementes sowie zwischen Einmischen und Verdichten des Boden-ZementGemisches nicht immer gleichmäßig einhalten. Im Laboratorium sollte deshalb untersucht werden, inwieweit Wartezeiten die Eigenschaften von Bodenverfestigungen mit hydraulischen Bindemitteln beeinflussen und welche Maximalzeiten zugelassen werden können, um eine dauerhafte und frostbeständige Bodenverfestigung zu erreichen. Hierzu wurde der Einfluß der Parameter Zementart, Bodenart und -feuchte auf die Merkmale Verdichtbarkeit, Druckfestigkeit und Frostbeständigkeit im Zusammenhang mit dem Einfluß der Wartezeit untersucht. Wegen praxisbedingter Wassergehaltsschwankungen und weil die Wirkung von Wasser und Zement auf die genannten Merkmale unterschiedlich ist, war es notwendig, die Gemische nicht nur bei optimalem Wassergehalt, sondern auch mit variiertem Herstellungswassergehalt zu untersuchen. Zur Abschätzung des vorhandenen Spielraums für Wartezeiten und Wassergehalte wurden für grob- und gemischtkörnige Böden Arbeitsdiagramme entwickelt. Der Verarbeitungsspielraum kann auch über erweiterte Eignungsprüfungen ermittelt werden. Hierfür wurden Vorschläge erarbeitet. Zur Durchführung von Frostprüfungen wurden Untersuchungen hinsichtlich Probekörperherstellung, Abkühlgeschwindigkeit und Meßvorgang durchgeführt. Das Verfahren der Messung von Längenänderungen erweist sich als vorteilhaft, sofern herstellungsbedingte Einflüsse streng beachtet werden. Die für die Baupraxis relevante Frage, welche Wartezeiten zugelassen werden können und mit welchen Maßnahmen Auswirkungen bei Wartezeiten vermieden werden können, wurde an Beispielen diskutiert und gezeigt, daß sich bei längeren Wartezeiten mit relativ einfachen Mitteln Qualitätsverschlechterungen vermeiden lassen. Kontrollprüfungen sollten bei Bodenverfestigungen mit hydraulischen Bindemitteln so früh wie möglich erfolgen, damit bei fehlerhafter Bauausführung noch rechtzeitig in den Bauablauf eingegriffen werden kann. Die frühzeitige Kontrolle des Verdichtungsgrades ist nicht in allen Fällen allein hinreichend. Bei Wartezeiten nach dem Einmischen des Bindemittels wird zusätzlich die Überprüfung vorgegebener Wassergehaltsgrenzen und Verarbeitungszeiten notwendig. Für den Verdichtungsgrad sollte als Bezugswert eine Dichte zugrunde gelegt werden, die im Rahmen von Eignungsprüfungen unter Berücksichtigung von Wartezeiteinflüssen praxisnah zu ermitteln ist.