Detailergebnis zu DOK-Nr. 34708
Das Verhalten von Kraftfahrern an Lichtsignalanlagen (Orig. niederl.: Het beslissen van automobilisten bij verkeerslichten)
Autoren |
A. Wilmink A.R.A. Horst |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Verkeerskunde 37 (1986) Nr. 5, S. 228-233, 6 B, 3 T, 17 Q
1979 wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Rotlichtdisziplin untersuchen und Vorschläge zur Verbesserung der Disziplin vorlegen sollte. Als erstes wird das Verhalten von Kraftfahrern beschrieben. Dem Bericht liegen Auswertungen von Rotlichtkameras und zusätzliche Beobachtungen mit Hilfe von Detektorschleifen und Videokameras zugrunde. Daraus ergab sich, daß die derzeit üblichen Gelbzeiten (3 s bei 50 km/h, 4 s bei 70 km/h) nicht dem Verhalten der Kraftfahrer entsprechen, die offensichtlich die Entscheidung "Anhalten oder Durchfahren" nicht von der Länge der Gelbzeit abhängig machen. Es wird empfohlen, die Gelbzeit zu verlängern (auf 4 s bis 60 km/h, auf 4,5 s bis 70 km/h und auf 5 s bis 80 km/h). Vorher- Nachher-Untersuchungen an vier Knoten ergaben, daß sich der Anteil der Rotlichtfahrer von 0,5 bis 1,4 % auf 0,3 bis 0,6 % halbierte, und zwar auch auf längere Sicht (ein Jahr nach Verlängerung der Gelbzeit). Eine Gelbzeit von 4 s entspricht auch dem Verhalten der meisten Kraftfahrer (bei 50 km/h), die bei einem solchen Zeitabstand vor der Haltelinie anhalten. Vor zu langen Gelbzeiten wird jedoch gewarnt (wegen der möglichen Zunahme von Auffahrunfällen). Es wird vorgeschlagen, innerhalb bebauter Ortslage (50 km/h) die Gelbzeit auf 4 s und außerhalb auf 5 s zu verlängern.