Detailergebnis zu DOK-Nr. 34741
Schutz archäologischen Kulturgutes, eine Herausforderung an den Straßenbauer
Autoren |
G. Hawlitzeck |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte |
Straße und Autobahn 38 (1987) Nr. 1, S. 15-18, 6 B, 2 Q
Die ursprüngliche Planung einer Zubringerstraße zur Autobahn A 1 bei Mechernich sah einen 22 m hohen, 250 m langen Erddamm vor. Statt des Dammes wurde als bessere Lösung eine Talbrücke über das Krebsbachtal von 220 m Länge gebaut. Dadurch konnten auch gut erhaltene Reste einer römischen Wasserleitung gerettet werden, die in einer Baugrube für das westliche Widerlager der Brücke freigelegt wurden. Die Kosten der Bergung übernahmen 15 Gemeinden und Institutionen. Die fachliche Aufsicht oblag dem Amt für Bodendenkmalpflege. Die im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaute Wasserleitung von der Eifel bis Köln ist das bedeutendste römische Bauwerk auf deutschem Boden. Sie lieferte 30000 m3 Eifelwasser täglich. Die lichte Kanalbreite beträgt 74 cm. Sie besteht aus 40 cm dicken Grauwackeblöcken. Den Abbau übernahmen zwei 45-t- Kräne. Beim Erdaushub für die Umgehungsstraße Mechernich stieß man auf die Reste einer römischen Villa mit einem Grundriß von 20 x 33 m. Um die freigelegten Reste der Gebäudeanlage zu erhalten, wurde die Trasse um 12 m verlegt.