Detailergebnis zu DOK-Nr. 34767
Konsequenzen der langfristigen Bevölkerungsveränderung in Stuttgart
Autoren |
R. Heruday |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Städtetag 39 (1986) Nr. 11, S. 723-727, 4 B, 1 T
Nach einer langandauernden Wachstumsphase werden die Großstädte von einer zumehmenden "Schrumpfung" betroffen, die mehr durch Wanderungsverlust als Bevölkerungsrückgang ausgelöst ist. Ein weiteres Problem ist die Überalterung der Stadtbevölkerung. Für drei Betrachtungshorizonte, die Jahre 2000, 2015 und 2030 wurde die Entwicklung Stuttgarts für drei Modellfälle untersucht: 1. Natürliche Entwicklung ohne Wanderungen, 2. Fortgesetzte Abwanderung, 3. Gebremste Abwanderung. Eine Betrachtung über die Kernstadt hinaus in zwei zusätzlichen kombinierten Modellrechnungen für das Umland und die Region zeigen die unterschiedlichen demografischen Entwicklungen und die Notwendigkeit einer Lastverteilung in der Region. Der mit der Zahl der Haushalte steigende Wohnungsbedarf in Stuttgart ist bis 1990 gedeckt, nach 2000 wachsender Wohnungsleerstand wahrscheinlich. Eine Ausdehnung der Siedlungsfläche ist also weniger wichtig als Stadterneuerung. Die Konsequenzen sind für Schulen, Jugend- und Altenhilfe am deutlichsten abzulesen. Aus der abnehmenden Zahl der Schüler und Erwerbspersonen entstehen dem ÖPNV zusätzliche Risiken. Er muß jedoch auch bei sinkendem Kostendeckungsgrad für den Wirtschaftsraum Stuttgart im Interesse der Region attraktiv gehalten werden. Die städtische Finanzkraft wird aber durch den Bevölkerungsrückgang geschwächt, besonders bei der Lohn- und veranlagten Einkommenssteuer, die anteilmäßig stärker in die Region fließen. Aus dem gleichen Grunde würden die Zuweisungen aus dem Kommunalen Finanzausgleich geschmälert.