Detailergebnis zu DOK-Nr. 34800
Ein Beitrag zur baugeologischen Erfassung von Bodenklassen beim Abbau von Felsböschungen
Autoren |
F.J. Brosch G. Riedmüller |
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Sachgebiete |
7.1 Baugrunderkundung; Untersuchung von Boden und Fels |
Österreichische Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift (ÖIAZ) 132 (1987) Nr. 1, S. 19-24, 5 B, 1 T, 31 Q
Eine zweifelsfreie Festlegung von Bodenklassen ist eine wichtige Forderung der Baupraxis. Die Klassifizierung nach ÖNORM B 2205 in der geltenden Fassung führt häufig zu Schwierigkeiten, insbesondere bei der Festlegung der Bodenklassen 6 (leichter Fels) und 7 (schwerer Fels). Bei Abtragarbeiten für den Ausbau der A 2 Südautobahn wurde versucht, die Bodenklassen nach baugeologischen Gesichtspunkten zu charakterisieren, wobei Verwitterungszustano und Festigkeit des Gesteins, Zerlegungsgrad und Verbandsfestigkeit des Gebirges als Merkmale gewählt wurden. Die Ergebnisse einer statistischen Auswertung zeigen, daß vor allem der Verwitterungsgrad in Verbindung mit der Gesteins- sowie Verbandsfestigkeit kennzeichnende Größen darstellen. Der Zerlegungsgrad wirkt sich erst bei entsprechender Gebirgsauflockerung auf die Klassifizierung aus. Für die Berechnung von Abtragskubaturen auf Grundlage einer objektivierbaren, nach baugeologischen Kriterien erfolgten Typisierung der Bodenklassen bildet die Erfassung der geologischen Gebirgsverhältnisse eine notwendige Voraussetzung. Die derzeit meist übliche Vorgangsweise, die Klassengrenzen parallel zur Geländeoberfläche anzunehmen, ist vielfach unzulässig.