Detailergebnis zu DOK-Nr. 34839
Raumwirtschaftliche Aspekte von Verkehrsstaus - 33 Millionen Stunden in der Schlange - (Orig. nieder.: Ruimtelijk economische aspecten van verkeerscongestie - 33 miljoen uur in de file)
Autoren |
J. van der Meer |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Stichting Weg Bulletin 20 (1986) Nr. 6, S. 13-19, 5 B, 2 T, 13 Q
Im Auftrag des Verkehrsministeriums wurden Umfang, Ursachen und wirtschaftliche Folgen von Staus im Straßenverkehr, mögliche Gegenmaßnahmen und der Einfluß räumlicher Strukturen auf Staubildungen untersucht. Nach Schätzungen der Polizei gingen in den Niederlanden 1982 rund 33, nach Schätzungen der Straßenbauverwaltung sogar etwa 40 Millionen Stunden verloren. Das sind im Mittel rund sieben bzw. acht Stunden je Einwohner und Jahr. Staus werden vor allem verursacht durch die wachsende Zahl der Pendler und die Zunahme der Motorisierung bei stagnierendem Straßenbau. Zu den ökonomischen Folgen gehören Zeitverluste und Energieverschwendung, aber auch die Gefahr, daß die Niederlande als klassisches Verteilerland diese Funktion im internationalen Konkurrenzkampf verlieren. Als Gegenmaßnahmen werden der Ausbau des Straßennetzes (mit Vorbehalten) und die Eindämmung des individuellen Pkw- Verkehrs genannt (höhere Parkgebühren in den Städten, Mautzahlung in Innenstädten, Abbau von Steuervergünstigungen für die Pkw-Benutzung, Förderung des öffentlichen Verkehrs). Daß eine Verdichtung von Wohn- und Arbeitsgebieten Erfolge bringt, wird bezweifelt. Zwar schafft die Konzentration auf wenige große Kerne günstigere Voraussetzungen für die Minimierung des Verkehrsaufkommens als eine Suburbanisierung; die Folgen für andere Bereiche sind jedoch nicht zu übersehen. Die Standortwahl für Arbeitsstätten hat erheblichen Einfluß auf das Verkehrsaufkommen, kann aber von der Raumplanung kaum beeinflußt werden. Ansatzpunkte für eine Verringerung von Staus werden in zwischengemeindlichen Absprachen bei der Ausweisung von Wohn- und Arbeitsstandorten und in der besseren Abstimmung der Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel gesehen. Dazu müssen der weitere Ausbau des Schnellstraßennetzes und insbesondere die Verbesserung der großen Stromquerungen kommen.