Detailergebnis zu DOK-Nr. 34945
Zum "Erleben der Verkehrssicherheit" in zehn Wohnstraßen (Orig. niederl.: Beleving van de verkeersveiligheid in tien woonstraten)
Autoren |
H.H. van der Molen B. Miedema H. Menkehorst |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Verkeerskunde 37 (1986) Nr. 10, S. 432-436, 5 B, 2 T, 18 Q
Das "Erleben der Verkehrssicherheit" ist ein nicht normierter Begriff. Hier wird das Ergebnis einer Pilotstudie am Beispiel von zehn Wohnstraßen mitgeteilt, die zu meßbaren Ergebnissen für das "Erleben der Verkehrssicherheit" führen soll. Die drei wichtigsten Fragestellungen lauten: 1) Wie hängen subjektive Urteile voneinander ab? 2) Wie können solche Urteile zuverlässig gemessen werden? 3) Welche Beziehungen bestehen zwischen dem "Erleben der Verkehrssicherheit" einerseits und dem Verhalten, der Umgebungscharakteristik und Unfällen andererseits? Hier wird ein psychologisches Modell zur Erfassung des "Erlebens der Verkehrssicherheit" beschrieben. Dabei ist folgendes von Bedeutung: Steht der Betroffene einer bestimmten Situation (Unfall) als Beteiligter oder nicht Beteiligter gegenüber? Haben eigene Erfahrungen mit Unfällen in einem Wohngebiet Einfluß auf das Urteil? Die Einstellung gegenüber bestimmten Maßnahmen im Verkehrsbereich wirken sich als Filter für Unsicherheitsgefühle aus; es spielt eine Rolle, ob Informationen über neue Maßnahmen (z.B. zur Verkehrsberuhigung) in ausreichendem Umfang vermittelt werden. Das Urteil über die Verkehrsgefahren im Wohnquartier hängt davon ab, wie der Betroffene solche Gefahren und Risiken allgemein einschätzt. Das Gefühl, Gefahren notfalls selbst abwehren zu können, beeinflußt die Einschätzung der Gefahr. - Eine Umfrage bei Bewohnern von zehn ausgewählten Straßen, bei der den obigen Ausführungen entsprechende Fragen gestellt wurden, hatte als Ergebnis, daß mögliche Gefahren psychometrisch gut abgeschätzt werden können. Als maßgebend erwiesen sich dabei die Übersichtlichkeit und die gefahrenen Geschwindigkeiten. Die Untersuchungen sollen in größerem Umfang fortgesetzt werden.