Detailergebnis zu DOK-Nr. 35122
Das Channel Tunnel Projekt
Autoren |
W.M. Braun |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1987) Nr. 1, S. 3-8, 4B
Es wird über die Vorbereitungen für die Untertunnelung des Ärmelkanals berichtet. Das Konsortium besteht aus einer Gruppe von englischen und französischen Baufirmen und Banken, die je eine englische und französische Arbeitsgemeinschaft (Translink und Transmache) gebildet haben. 30 % der Leistungen sollen durch Firmen der EG erbracht werden. Für weitere Aufträge können auch ausländische Firmen herangezogen werden. Es sind 2 Tunnelröhren mit 7,3 m Durchmesser im Abstand von 15 m von einem in der Mitte liegenden Service-Tunnel mit 4,5 m Durchmesser vorgesehen. Im Abstand von 375 m sind Querstollen angeordnet. Von den insgesamt 49,2 km Länge liegen 37,5 km unter dem Meer. 3,7 bzw 8 km Länge werden bis zu den Kopfstationen benötigt. Der Gesamtaufwand wird auf £ 6198 Mio veranschlagt. Eine Vergrößerung der Mittelröhre auf 6 m Durchmesser könnte die Betriebssicherheit beträchtlich erhöhen, würde aber die Terminplanung sprengen. Es sind Vortriebsleistungen von 10 m/h je Tunnelbohrmaschine vorgesehen. Zur Anbindung der Kopfstationen an das jeweilige Straßennetz sind weitere erhebliche Aufwendungen erforderlich. Z.Z. sind noch große Vorbehalte gegen das Projekt auszuräumen (4 Mio m3 Aushubmaterial stellen eine Umweltbelastung dar; in Dover wurden die Baugrundaufschlußbohrungen untersagt; die Fährschiff-Reedereien sowie die Hafenorte fürchten wirtschaftliche Nachteile usw.). Die Bereitstellung des Kapitals ist noch nicht gesichert. Um die Terminplanung einzuhalten, müßten die Aufträge zur Lieferung der Tunnelbohrmaschinen bereits erteilt sein.