Detailergebnis zu DOK-Nr. 35123
Zum Widerstand von Betondecken gegen Frost und chemische Enteisungsmittel
Autoren |
J. Plähn W. Golz F.-R. Schreiber |
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Sachgebiete |
11.7 Flugplatzbefestigung 16.4 Winterdienst |
Straße und Autobahn 38 (1987) Nr. 3, S. 87-92, 1 B, 8 T, 22 Q
Auf Straßen werden zum Abschmelzen von Eis- und Festschneeschichten Tausalze, meist Natriumchlorid, benutzt. Aus Naturschutzgründen werden Tausalze auf Straßen nur in Ausnahmefällen angewandt. Auf Flugplätzen sind Tausalze wegen ihrer Korrosionswirkung auf die im Flugzeugbau verwendeten Werkstoffe nicht geeignet. Benutzt werden Enteisungsmittel in flüssiger Form, deren Hauptbestandteil Glycol und Harnstoff ist. Auf Beton wirken diese Stoffe wie Frost ohne Enteisungsmittel. Vom Bundesminister für Verteidigung wurde das Institut für Baustoffkunde und Materialprüfung der Universität Hannover mit einem Vergleich der Wirkung der im Straßenbau verwendeten Tausalze mit den auf Flugplätzen benutzten Enteisungsmittel beauftragt. Die Untersuchungen wurden mit folgenden Mitteln durchgeführt: Technischer Harnstoff UREA, Flugplatzauftauflüssigkeit Frigantin der BASF AG, Runway Deicing Fluid LP 1678 der Hoechst AG und Tausalz Natriumchlorid. Vierzehn verschiedene Zuschläge des Deckenmaterials wurden in den Versuch einbezogen, deren Beurteilung von geeignet bis unbrauchbar reichte. Weitere Versuche wurden mit Beton verschiedener Zusammensetzung durchgeführt. Harnstoff, Frigantin und LP 1678 verursachten Schäden, die der Wirkung von Natriumchlorid vergleichbar waren. Eine Erhöhung des Betonwiderstandes konnte bei Nachbehandlung nachgewiesen werden; die Unterlassung der Nachbehandlung erhöhte die Abwitterung auf ein Mehrfaches.