Detailergebnis zu DOK-Nr. 35143
Baugeschichtliche Orientierung bei der Umgestaltung von Straßen
Autoren |
J. Schulze |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Straße und Autobahn 38 (1987) Nr. 5, S. 176-183, 15 B
Die nachstehenden Ausführungen sind Teil des VSVI Seminars "Ganzheitliche Gestaltung von Stadt- und Dorfstraßen" am 20. und 27. Februar 1986 in Köln. Es wird darauf hingewiesen, daß ein krasser Einfühlungsmangel bei Straßengestaltungen in historischen Stadtkernen herrscht. In diesen Fällen ist es nicht damit getan, die üblichen Verkehrsberuhigungsmittel Pflanzenkübel, Bäume, historische Lampen und ähnliches vorzusehen. Eine in der Geschichte orientierte Gestaltung muß sich damit befassen, wofür eine Straße, wie und mit welchen Baustoffen sie gebaut wurde. Ausführlich werden die Elemente und Bauweisen mittelalterlischer Stadtstraßen und ihre Entwicklung bis zur Neuzeit beschrieben. Was noch erhalten ist, besitzt dokumentarischen Wert, wie alte Gebäude. In jedem Fall sollte ein Umbau dies berücksichtigen. Standardbauweisen sind keine gute Lösung. Die meisten historischen Straßensituationen, deren Verlust zu beklagen ist, sind nicht das Opfer funktionaler Notwendigkeit, sondern eines rigorosen Perfektionismus. Wenn alle alten Straßen nach modernen Standards umgebaut werden, dann gibt es kaum noch aussagefähige historische Straßenräume.