Detailergebnis zu DOK-Nr. 35193
Erfahrungen beim Einsatz von Müllverbrennungsasche aus der Sicht der kommunalen Verwaltung
Autoren |
N. Kurth |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Baustoff Recycling + Deponietechnik 3 (1987) Nr. 2, S. 21-24
Seit über 10 Jahren setzt die Stadt Köln Müllverbrennungsaschen in kombinierten Frostschutz- Tragschichten unter Platten- und Pflasterbelägen von Gehwegen, Radwegen und Parkstreifen ein, obwohl in der Stadt keine Müllverbrennungsanlage vorhanden ist. Durch Mischen von 30 % Schmelzkammergranulat mit 70 % Aschen werden eine bessere Durchlässigkeit und ein höherer Verformungsmodul der Tragschichten erreicht. 80 % aller Platten- und Pflasterbeläge werden auf Tragschichten aus diesen Gemischen hergestellt. In Wasserschutzzonen und unter Pflasterflächen, die mit schweren Lkw befahren werden, wird vielfach aufbereiteter Bauschutt verwendet. Bei der Erprobung der Müllverbrennungsasche wurden die Bauunternehmen zunächst von der Gewährleistung freigestellt. Die chemischen Analysen der Aschen bzw. der Eluate aus der Asche ergaben äußerst geringe Gehalte an Schwermetallen, kein "Seveso-Dioxin" (2,3,7,8-TCDD). Von Belang sind Chlorid- und Sulfationen. Korrosion erdverlegter Leitungen tritt nur ein, wenn diese unmittelbar in Müllverbrennungsasche eingebettet sind. Bei normalverlegten Rohrleitungen unter Tragschichten aus Müllverbrennungsasche ist die Elution möglicher Schadstoffe so gering, daß auch nach vielen Jahren Liegezeit kein schädlicher Einfluß auf die Metalleitungen möglich ist.