Detailergebnis zu DOK-Nr. 35381
Neue Entwicklungstendenzen bei bitumenhaltigen Vorspritzmitteln
Autoren |
G. Ziehmann |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Straße und Autobahn 38 (1987) Nr. 8, S. 303-305
Die Verwendung von kaltverarbeitbaren Bindemitteln auf Bitumenbasis spielt im Asphaltstraßenbau seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle. Je nach dem Anwendungsziel liefert die Industrie maßgeschneiderte Produkte. Eine neuere Entwicklung sind bitumenhaltige Vorspritzmittel mit verringerter Umweltbelastung. Die einwandfreie Verbundwirkung der Schichten einer Straßenbefestigung hängt ab von der Kontaktfläche, der Haftung in Frost-Tauwechsel-Perioden, der Dicke der Bitumenschicht, der Viskosität des Bitumens und dem Grad der gegenseitigen Verzahnung. Bei den Vorspritzmitteln wird unterschieden zwischen Haftkleber, einer lösemittelhaltigen, kationischen Bitumenemulsion und Haftgrundierung, vorzugsweise verwendet auf Betonunterlage. Bei der Lösemittelkomponente des Haftklebers handelte es sich bisher um einen geringen %-Satz aus chlorierten Kohlenwasserstoffen, Testbenzinen und Aromaten, bei der Haftgrundierung dagegen um etwa 60 % dieser Lösemittel. In den vergangenen Jahren wurden schadstoffärmere Produkte entwickelt. In jüngster Zeit sind durch die Gefahrgutverordnung Straße (GGVS), das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und die Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (/bF) verschärfte Anforderungen des Umweltschutzes bekanntgegeben worden, die erneut zu Überlegungen über bitumenhaltige Vorspritzmittel Anlaß geben. Der herkömmliche Haftkleber kann mittels weniger belastender Lösemittel modifiziert werden. Haftgrundierung kann auf chlorierte Kohlenwasserstoffe verzichten.